Na,
ich weiß, der Titel eines Lehrbuches ist nichts für eine Raritätenseite aber ich wollte damit ein wenig provozieren, vielleicht ähnlich dem Schreiber vorliegenden
"Neuer Orbis pictus für unser philosophisches und aufgeklärtes Jahrhundert"`s.
Ich hab die kleine schmuddelige, fleckige Kladde vor einiger Zeit in einem Antiquariat gefunden, aufgeschlagen, reingelesen und musste grinsen.
Hier der booklooker-Link:
http://books.google.de/books/about/Neue ... edir_esc=y
Was ich weiß? Das Buch wurde 1790 in Kaklogallinien gedruckt. Was soviel wie "hinterm Mond" bedeutet. Oder jedenfalls irgendwo in dieser Ecke.
Der Autor war wohl ein Böhme. Dort hab ich das Buch auch gefunden.
Es ist ein Stück der Aufklärung und dürfte in einigen Kreisen für Stirnrunzeln, in anderen für Unterhaltung gesorgt haben.
Das wars auch schon. Für mich ist es trotz mangelnder Aktualität ein Blick in einen aufgeklärten Kopf, der zum aufgeklärten Denken aufruft.
Ich wüsste furchtbar gern mehr darüber. Kann mir jemand weiterhelfen? Mich interessieren die Zusammenhänge..
"Hallo" an das Forum vom neuen Mitglied
Carsten
Anbei ein paar (miese) Bilder:
Orbis pictus
Re: Orbis pictus
Ob Dir das weiter hilft, ist schwer zu schätzen, doch irgendwie bringe ich "Orbis pictus" mit Johann Amos Comenius in Verbindung, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Amos_Comenius, sowie http://de.wikipedia.org/wiki/Orbis_sensualium_pictus
Außerdem verweist die DNB auf ein Buch:
Link zu diesem Datensatz: http://d-nb.info/994540531
Titel: Neuer Orbis Pictus für die Jugend oder Schauplatz der Natur, der Kunst und des Menschenlebens in 322 lithogr. Abb. mit genauer Erklärung in deutscher, lateinischer, französischer u. englischer Sprache nach der frühern Anlage des Comenius bearb. u. d. jetzigen Zeitbedürfnisse gemäß eingerichtet / v. J. E. Gailer.
Person(en): Comenius, Johann Amos ; Gailer, Jacob Eberhard ; Mäcken, Johann Konrad
Ausgabe: 4., mit d. 3. wörtl. gleichlaut. Aufl.
Verleger: Reutlingen : Verl. d. lith. Anst. u. Verl. Buchh. v. Johann Conrad Mäcken jun.
Erscheinungsjahr: 1838
Umfang/Format: Frontispiz, lith. Titel, X, 706 S. [2 Bl. Register] : 320 Abb. auf Taf. [u. 1 Taf.] ; 8
Anmerkungen: Das lith. Titelbl. ist sign.: Bragier lith.
Und auf Amazon findet man weiteres: http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?_ ... ie+Jugend+
Suche ich jedoch nach "Kaklogallinien", so ist es lediglich in diesem Buch erwähnt: http://www.antiquariat.de/angebote/HEI15726734.html
Mysteriös ... äußerst mysteriös. Da bin ich aber mal gespannt, wie die Geschichte weiter geht.
Außerdem verweist die DNB auf ein Buch:
Link zu diesem Datensatz: http://d-nb.info/994540531
Titel: Neuer Orbis Pictus für die Jugend oder Schauplatz der Natur, der Kunst und des Menschenlebens in 322 lithogr. Abb. mit genauer Erklärung in deutscher, lateinischer, französischer u. englischer Sprache nach der frühern Anlage des Comenius bearb. u. d. jetzigen Zeitbedürfnisse gemäß eingerichtet / v. J. E. Gailer.
Person(en): Comenius, Johann Amos ; Gailer, Jacob Eberhard ; Mäcken, Johann Konrad
Ausgabe: 4., mit d. 3. wörtl. gleichlaut. Aufl.
Verleger: Reutlingen : Verl. d. lith. Anst. u. Verl. Buchh. v. Johann Conrad Mäcken jun.
Erscheinungsjahr: 1838
Umfang/Format: Frontispiz, lith. Titel, X, 706 S. [2 Bl. Register] : 320 Abb. auf Taf. [u. 1 Taf.] ; 8
Anmerkungen: Das lith. Titelbl. ist sign.: Bragier lith.
Und auf Amazon findet man weiteres: http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?_ ... ie+Jugend+
Suche ich jedoch nach "Kaklogallinien", so ist es lediglich in diesem Buch erwähnt: http://www.antiquariat.de/angebote/HEI15726734.html
Mysteriös ... äußerst mysteriös. Da bin ich aber mal gespannt, wie die Geschichte weiter geht.
Re: Orbis pictus
Orbis Pictus ist der Name für ein Lehr- oder Schulbuch, meist toll bebildert. Latein kann ich leider nicht aber es heisst wohl soviel wie Welt in Bildern.
Pictors Orbis Pictus soll wohl an diese damals bekannte Methodik anschließen, allerdings zu einem anderen Zweck.
Pictors Orbis Pictus soll wohl an diese damals bekannte Methodik anschließen, allerdings zu einem anderen Zweck.
Papier!
Re: Orbis pictus
Ganz richtig müsste es heißen: "Orbis sensualium pictus" und bedeutet auf deutsch: "Die sichtbare Welt".
Re: Orbis pictus
Hallo allerseits,
viel wirklich erhellendes beitragen kann ich leider nicht, aber als erstes mal:
Dieses Buch hätt ich auch gern!
So, dann hab ich kurz gegoogelt, mit folgendem Ergebnis:
Ein Mitglied der Comesius-Gesellschaft hatte 1893 dieses Buch in seiner Bibliothek.
Insofern ist eine Nähe zu Comesius anzunehmen,
wobei Comesius da ja auch schon längst Geschichte war.
http://www.archive.org/stream/monatshef ... g_djvu.txt
Und bei der Büchersuche bin ich auf folgendes Buch gestoßen:
*Anselms und seines Freundes des Magisters poetische Reisen nach Kaklogallinien im Jahr 1789,
*aus des letztern eigenhändigen Tagebuche, nebst ihren fragmentarischen Meinungen
*Leipzig, 1790 - Verlag und Druck: Schneider, Carl Friedrich - 112 Seiten, 8°
Ich vermute mal, dass der Autor deines Buches dieses Buch kannte
und von diesem Titel seinen "Druckort" abgeleitet hat.
An anderer Stelle ist zu finden, dass der wahre Druckort "Hirschberg" war:
"Erscheinungsort fingiert, tatsächlicher Erscheinungsort laut Emil Weller: Hirschberg"
http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Weller
Welches Hirschberg gemeint ist, bleibt offen, es gibt aber ein ehemaliges Hirschberg in Böhmen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hirschberg
Verleger/Drucker war dann möglicherweise Carl Gottlob Ußner.
Emil Weller bezeichnet auch den Verfasser-Namen Alexius Pictor als fingiert,
was nach deiner Erläuterung zur damaligen Zeit der Aufklärung nicht verwundert.
Es gibt je ein Exemplar des Buches in den Uni-Bibliotheken Leipzig und Rostock,
der Staatsbibliothek Berlin und der Landesbibliothek Eutin.
Möglicherweise wissen die Bibliothekare an diesen Häusern noch etwas mehr über das Buch -
vielleicht lohnt es sich, da mal kurz nachzufragen...
Und wie gesagt, falls du nochmal ein Exemplar des Buches irgendwo findest, ich wär interessiert!
viel wirklich erhellendes beitragen kann ich leider nicht, aber als erstes mal:
Dieses Buch hätt ich auch gern!
So, dann hab ich kurz gegoogelt, mit folgendem Ergebnis:
Ein Mitglied der Comesius-Gesellschaft hatte 1893 dieses Buch in seiner Bibliothek.
Insofern ist eine Nähe zu Comesius anzunehmen,
wobei Comesius da ja auch schon längst Geschichte war.
http://www.archive.org/stream/monatshef ... g_djvu.txt
Und bei der Büchersuche bin ich auf folgendes Buch gestoßen:
*Anselms und seines Freundes des Magisters poetische Reisen nach Kaklogallinien im Jahr 1789,
*aus des letztern eigenhändigen Tagebuche, nebst ihren fragmentarischen Meinungen
*Leipzig, 1790 - Verlag und Druck: Schneider, Carl Friedrich - 112 Seiten, 8°
Ich vermute mal, dass der Autor deines Buches dieses Buch kannte
und von diesem Titel seinen "Druckort" abgeleitet hat.
An anderer Stelle ist zu finden, dass der wahre Druckort "Hirschberg" war:
"Erscheinungsort fingiert, tatsächlicher Erscheinungsort laut Emil Weller: Hirschberg"
http://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Weller
Welches Hirschberg gemeint ist, bleibt offen, es gibt aber ein ehemaliges Hirschberg in Böhmen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hirschberg
Verleger/Drucker war dann möglicherweise Carl Gottlob Ußner.
Emil Weller bezeichnet auch den Verfasser-Namen Alexius Pictor als fingiert,
was nach deiner Erläuterung zur damaligen Zeit der Aufklärung nicht verwundert.
Es gibt je ein Exemplar des Buches in den Uni-Bibliotheken Leipzig und Rostock,
der Staatsbibliothek Berlin und der Landesbibliothek Eutin.
Möglicherweise wissen die Bibliothekare an diesen Häusern noch etwas mehr über das Buch -
vielleicht lohnt es sich, da mal kurz nachzufragen...
Und wie gesagt, falls du nochmal ein Exemplar des Buches irgendwo findest, ich wär interessiert!
Re: Orbis pictus
Kleiner Nachtrag zu "Kaklogallinien":
Die ursprüngliche Schreibweise war wohl Cacklogallinien -
so wurde es jedenfalls in dem Titel von Jonathan Swift geschrieben:
*Capitain Samuel Brunts Reise nach Cacklogallinien und weiter in den Mond.
*Nebst dem Leben Harvays, des weltbekannten Zauberers in Dublin,
*Und einigen andern Moralischen und Satyrischen Schriften Swiffts,
*aus dem Englischen übersetzt. [Nur teilweise von Swift.]
*Leipzig 1735, 2. Auflage Leipzig 1736, 3. Auflage. Leipzig 1751
Und dann ist der Begriff im Jahr 1790 schon 55 Jahre alt gewesen...
Die ursprüngliche Schreibweise war wohl Cacklogallinien -
so wurde es jedenfalls in dem Titel von Jonathan Swift geschrieben:
*Capitain Samuel Brunts Reise nach Cacklogallinien und weiter in den Mond.
*Nebst dem Leben Harvays, des weltbekannten Zauberers in Dublin,
*Und einigen andern Moralischen und Satyrischen Schriften Swiffts,
*aus dem Englischen übersetzt. [Nur teilweise von Swift.]
*Leipzig 1735, 2. Auflage Leipzig 1736, 3. Auflage. Leipzig 1751
Und dann ist der Begriff im Jahr 1790 schon 55 Jahre alt gewesen...