Jeder einzelne - Peter Märkert

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Kesseziege
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Jeder einzelne - Peter Märkert

Beitrag von Kesseziege »

Inhalt:
"Nichts geschieht ohne Grund. Weißt du? Es ist immer ein Kreis, der sich schließt." Am frühen Sonntagmorgen treibt Christina Wieden leblos am Ufer der Ruhr. Todesursache: Eine Überdosis K.-o.-Tropfen. Die Kripo ermittelt, dass Christina am Tag zuvor mit ihrem Freund Marco Kröner eine Feier in
Köln besuchte, die sie nach einem Eifersuchtsdrama um Mitternacht gemeinsam verließen. Bei der Durchsuchung von Marcos Wohnung wird das
Fläschchen mit K.-o.-Tropfen gefunden. Der Fall scheint klar. Der Richter verhängt Untersuchungshaft. Der Pflichtverteidiger verspricht eine milde Strafe, wenn Marco gesteht. Doch ist Marco wirklich derTäter?

Meine Meinung:
„Jeder einzelne“ könnte es gewesen sein, wie dieser Kriminalroman beweist. Christina Wieden wird nach einer Party tot aufgefunden, sie starb an einer Überdosis Ko-Tropfen. Alles spricht gegen Ihren Freund Marco, doch der beteuert unentwegt seine Unschuld. Was ist wirklich in der Nacht passiert?
Hat Marco sie getötet?

Verschiedene Handlungen lösen eine allgemeine Reaktion aus. Dieser Krimi spielt im Ruhrgebiet, überwiegend in Bochum und ist in der Gegenwartsform, einmal aus Marcos Sicht dann aus der allgemeinen Sicht beschrieben. Der Leser kann gleich zu Beginn den Tathergang verfolgen. Sehr detailliert sind hier einzelne Schicksale miteinander verbunden die dann ein Gesamtbild ergeben. Man kann sich als Leser schnell in die Charakteren hinein versetzen. Ängste und andere Gefühle, vor allem Schuldgefühle, begleiten den Protagonisten und seine Freunde . Präzise wird hier die
Vorgehensweise der Ermittlungen beschrieben, auch Einblicke in das Leben in der Untersuchungshaft werden dem Leser gewährt. Man rätselt von vorne bis hinten ob Marco unschuldig ist und wer denn nun der Täter sein könnte und warum. Im letzten Teil des Buches bekommt der Leser
dann Aufschluss über dem Täter. Dies nimmt dem Buch aber nicht die Spannung, im Gegenteil, denn nun gilt es ihn auch zu verurteilen. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten dadurch lässt sich das Buch sehr flüssig lesen.

Über die Handlung selber vermag ich hier nicht näher einzugehen, da ich der Meinung bin der Leser sollte selbst
herausfinden was in jeder Nacht geschah. Alles andere würde doch ein weiteres lesen unnötig machen und das wäre äußerst schade bei diesem
qualitativen Krimi.

Ich finde man merkt deutlich den Beruf des Autoren und finde das lässt den Kriminalroman noch authentischer wirken.
Der Spannungsbogen ist anfangs sehr hoch, pegelt sich dann im Laufe des Romans ein um am Ende dann noch einmal richtig hoch zu gehen. Selten
das ich zum Schluss derart aufatme.

Fazit:
Ein relativ unblutiger aber sehr guter Kriminalroman, mit einer meiner Meinung nach, anspruchsvollen Handlung. Ich hoffe wir werden noch mehr von
Peter Märkert lesen können.

Peter Märkert wurde 1955 geboren und veröffentlichte bereits „Lauter“ und arbeitete unter anderem als Sozialarbeiter im Justizvollzug und Bewährungshelfer.
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