Marcus T. Cicero hat geschrieben:Es galt zu klären, ob Booklookers Praxis, ungefragt die Angebote unter dem Weltbild-Marktplatz zu veröffentlichen, rechtlich einwandfrei ist.
Das glaube ich schon; das steht ja in deren Geschäftsbedingungen. Die Frage ist, was deren Partner machen. Booklooker müsste die Partner vertraglich binden. Insbesondere dürfte es nicht im Interesse Booklookers sein, wenn die Partner sich mit fremden Federn schmücken und den Eindruck erwecken, als handle es sich um ein eigenes Angebot.
Inwieweit dies für die Online-Präsentation von Booklooker unter Weltbild-Fahne zutrifft, mag diskutierenswert sein. Die Weltbild-Außenwerbung im mir als Neukunde übersandten Weltbild-Flyer beispielsweise stellt dieses Angebot zweifellos als alleinige Weltbild-Leistung dar. Pikant wird die ganze Geschichte dadurch, dass Weltbild eben nicht irgendein Partner ist, sondern Miteigentümer.
Marcus T. Cicero hat geschrieben:Würde jemand der von Flachs kritisierten Aufforderung, auf "
https://www.shopauskunft.de/appraisal_n ... D-857.html " eine Shopbewertung abzugeben, folgen und käme der Bewerter vom Weltbildmarktplatz, dann erhielte der Weltbild-Marktplatz eine gute oder schlechte Bewertung für eine Transaktion, die von einem Booklooker Verkäufer abgewickelt wurde, der vermutlich den Weltbildmarktplatz noch nicht einmal kennt.
Die Sache mit der Shopauskunft ist aus den verschiedensten, insbesondere
datenschutzrechtlichen Gründen vollkommen indiskutabel. Bedenklich ist, dass Booklooker uns diesen zweifelhaften Dienst empfiehlt (wo sie doch kürzlich die Bewertungen, obwohl schon per Benutzername verschlüsselt, noch weiter anonymisieren wollten). Da stellt sich doch die Frage, in welcher Verfassung Booklooker derzeit ist.
Marcus T. Cicero hat geschrieben:Ich gehe nämlich davon aus, dass ein Großteil der Verkäufer, die sich ursprünglich bei booklooker angemeldet haben, nicht wissen, dass die Angebote auf dem Weltbild-Marktplatz (unter Zusammenarbeit mit Booklooker) auftauchen.
Das ist aber deren Problem; ich denke schon, dass es ausreicht, diese Verbindungen in der AGB anzukündigen. Wer die AGB nicht liest oder nur oberflächlich, wird das nicht wissen oder vergessen.
Ich muss auch nicht wissen, wo meine Angebote gelistet werden; grundsätzlich dürften sie beispielsweise auch bei allen möglichen Suchmaschinen auftauchen. Wie immer der Kunde das Angebot findet, er muss
spätestens beim Abschluss genau wissen, mit wem er es zu tun hat.
Wenn jemand über
Booklooker kauft und trotz ausdrücklicher Benennung nicht von seiner Überzeugung abweicht, bei
Weltbild gekauft zu haben, beweist das nur, dass erstens die Strategie von Weltbild aufgeht - man kann sich ungestraft mit fremden Federn schmücken, der loyale Kunde glaubt gerne, weiterhin vom bevorzugten Partner verwöhnt zu werden - und zweitens die Aufklärungspflicht von Booklooker unzureichend wahrgenommen wird (die über die automatisch erzeugten E-Mails geleistet wird - wenn es schon zu spät ist).
Das sind zwar alles interessante Fragen, aber das
Hauptanliegen dieses Threads sollte grundsätzlich beleuchtet werden. Warum muss Booklooker auf einen zweifelhaften Dienst hinweisen, um bekannter zu werden?
Entweder eine Sache ist überzeugend und die Leute wollen das, dann nutzen sie es und reden ganz von selbst darüber und machen aus ihrer Begeisterung heraus von selbst und ohne Aufforderung kräftig Reklame, oder es gibt jede Menge Ecken und Kanten (siehe diverse Threads mit Verbesserungsvorschlägen), die einem Bauchschmerzen verursachen (konsequente Ignorierung derselben seitens Booklooker) und letzten Endes dazu führen, dass man lieber den Mund hält, sich im stillen ärgert und, wenn sich dieses Verhalten summiert, infolgedessen der große Durchbruch eben nicht kommt.
Hat
Google es nötig gehabt, um Unterstützung zu bitten? Würde es
bing oder
Ask nützen, wenn irgendjemand für die Reklame machen würde? Im Gegenteil. Der Kunde ist heutzutage mündig und weiß ganz genau, was er will. Wenn einer ihn drängelt, entwickelt er Widerstand und Abscheu. Wenn er begeistert ist, setzt er die Buschtrommeln in Gang, ganz ohne Aufforderung. Und dann kommen erstaunliche Phänomene zustande, die Leute von gestern fantasieren lassen, man könne so etwas willkürlich produzieren, im Zweifel durch Werbung irgendwelcher Couleur.
Auf die Dauer setzt sich aber nur durch, was jedem einzelnen wirklich nützt. Was künstlich hochgepusht wurde, wird genauso schnell wieder in sich zusammenfallen. Dazu gehören auch Sensationserfolge, die sich zunächst durchaus von alleine entwickelt haben, ohne aber wirkliche Substanz zu besitzen (etwa
Facebook). Ich gehe davon aus, dass Blogs und soziale Netzwerke in wenigen Jahren Geschichte und vergessen sind. Sie sind auch nicht wirklich neu; an die gescheiterten früheren Ansätze (geocities.com, SixDegrees.com, u.a.) erinnern sich nur noch die (und auch die nur undeutlich), die damals schon dabei waren.
Booklooker müsste sich auf seine wirklichen Stärken besinnen. Booklooker hat nämlich wirklich Substanz und könnte seine Leistungen noch leicht und locker ausbauen. Die Frage ist nur, ob die Leute, die darüber entscheiden müssen und können, diese Qualitäten kennen und eine Strategie haben.
Google ist wieder ein gutes Beispiel: Alle Welt hat sich gefragt, wie die es machen wollen, aber die haben nicht darüber geredet, sie haben es gemacht. Und hinterher fragen sich alle wieder, wie sie es gemacht haben. Und keiner kann es nachmachen, obwohl alles offen zu Tage liegt.