World Wide Fund For Nature ist ein Verlag?

[Sensenmann]

Ich bin eben über ein mysteriöses Phänomen gestolpert.

Ein Buch, welches ich anbieten will, scheint bei Booklooker zur Zeit nur ein mal im Angebot zu sein.
Ich schau also, was der Kollege so in der Beschreibung stehen hat ... und stutze, dass er als Verlag den "World Wide Fund For Nature" angibt.
Mir ist neu, dass das ein Verlag sein soll. Es ist eine Stiftung.
Also schaue ich nach, ob das vielleicht die Masche des Verkäufers ist, bei Faulheit oder Unsicherheit oder was auch immer einfach seine
Lieblingsstiftung einzutragen - könnte ja werbewirksam für eine gute Sache sein ...

Was ich finde, sind 52 Angebote, in denen der "World Wide Fund For Nature" als Verlag angegeben ist, die aber, soweit ich es stichprobenhaft
angeklickt habe, alle von unterschiedlichen Anbietern eingestellt sind, und sämtlichst nichts mit dem "World Wide Fund For Nature" zu tun haben.
Ein Massenwahnsinn? Coronafolgen? Eine Verschwörung? Ein Netzwerk, das nicht im Darknet, sondern bei Booklooker miteinander kommuniziert?
Was passiert mir, wenn ich so ein Angebot kaufe?

Kann mich jemand aufklären?

[spiralnebel111]

Das kommt vielleicht von "diesen Artikel verkaufen". Mache ich oft, weil ich viele Bücher ohne ISBN anbiete, und die anderen Angebote sowieso anklicke. Da muß man schon aufpassen, ob da kein Unsinn mitkopiert worden ist.
Es kann aber auch sein, daß im Impressum "World Wide Fund For Nature" steht, wo andere den Verlag stehen haben. Ich muß mal gucken, ich glaube ich habe auch ein WWF-Buch.
Was soll passieren, wenn Du so ein Buch kaufst? Vielleicht findest Du heraus wo es verlegt wurde?

Ist eigentlich Herausgeber = Verleger? Denn als Herausgeber steht er ja mehrfach auf dem Einband.

[Sensenmann]

Okay, da ich meine Bücher wohl anders einarbeite, kann ich das mit dem Unsinn kopieren nicht ganz machvollziehen,
verstehe aber den Grundgedanken darin. Das kann natürlich sein, wenn man es sich einfach machen will.

Aber wie ich schon schriebte, bei den von mir angeklickten Büchern schien es mir durchgängig so, als hätten die alle
definitiv nichts, aber auch gar nichts mit dem WWF zu tun. Das Buch, womit alles anfing, ist ein Sachbuch aus der DDR,
also weit vom WWF als mögliches Impressum entfernt. Absolut null Bezug.

Prinzipiell kann meines Erachtens nach hin und wieder der Herausgeber auch der Verlag bzw. Verleger sein. Und du hast
Recht, als ich mir jetzt die Fotos noch mal angeschaut habe, hab ich auch die Bücher mit WWF-Bezug entdeckt. Klar,
da tritt der WWF als Verleger oder Lizenznehmer für verschiedene Naturbücher auf. Das verstehe ich.

Aber die DDR-Bücher aus dem technischen Bereich - - - das bleibt für mich rätselhaft.



Was ich dann oben so an Mutmaßungen nachschob, ist alles nur Spaß.
Trotzdem beunruhigt mich, warum bei verschiedensten Anbietern für total unterschiedliche Bücher der WWF - völlig
aus der Luft gegriffen - als Verlag eingetragen ist. Mir fallen da eben nur höchst alberne Erklärungen ein.

Ich bin auch schon recht alt.
Ich muss das nicht mehr alles verstehen.
Sollen die doch machen.
Das geht mich ja gar nichts an.
Das ist ja albern.
Alberne Bücherverkäuferei, das.


(Mist! Jetzt komme ich langsam wieder in den Helge-Schneider-Modus. Ich muss aufhören, das geht sonst stundenlang so.)

[spiralnebel111]

"Mama, Du bist voll retro!"
(Na, und?)
Die technischen WWF-Bücher habe ich gestern auch sehr bewundert.
Und was heißt einfach machen? Soll ich Titel, Autor, Verlag und mehr tippen, wenn ich es mit zwei Klicks haben kann? Man muß eben aufpassen. Was fast nie stimmt: die Seitenzahl. Verkaufe ich mehr Bücher, wenn meine Bücher fünf Seiten mehr haben?

[Sensenmann]

Ja, ich mach das alles auch sehr "retro".

Und wegen den Seitenzahlen: Meistens werden ja einige unterschlagen. Seiten ohne Zahlen und scheinbar unwesentliche Seiten. Aber für mich sind es Seiten, selbst wenn sie leer sind. Also wird es so aufgenommen. Wenn ich ein Buch kaufen will, das mit einer ungeraden Seitenzahl beschrieben ist oder die Seitenzahl nicht der 4er-Reihe folgt, werde ich skeptisch - sind da vielleicht Seiten entfernt worden?

Wenn die Seitenzahlen extrem unstimmig sind, hats auch oft mit unterschiedlichen Auflagen zu tun oder es handelt sich um Ausgaben, in denen bestimmte Bereiche (Vorwort u.ä.) römische Seitenzahlen bekommen haben, und erst der eigentliche Text mit Seite "1" losgeht. Erst vorgestern hatte ich einen Band, der mehrere solcher Bereiche hat, und da musste ich eben durchgehen und addieren. Ansonsten hätte das dicke Buch mit 62 Seiten eingestellt werden müssen, weil der letzte Text eben nur diesen Umfang hatte. Und dann gibt es diejenigen Verkäufer*innen, die die 62 ganz hinten sehen und als Seitenangabe für eine Schwarte mit fast 500 Seiten einfach 62 eintragen. Oder schnell was schätzen.

So hat jede*r seine/ihre Macken und Ansichten und Überzeugungen.

Aber was mich wirklich "triggert" , sind die Anbieter*innen, bei denen man mit ein, zwei Blicken sieht, dass die von Büchern nichts verstehen, gar nichts. Absolut nichts. Die wahrscheinlich selbst nie lesen. Aber hier fragen: "Ist das wertvoll? Das ist so altertümlich und hat eine Schrift die ich nicht lesen kann und schon fast hundert Jahre alt, ..."
Und ein goldenes Kreuz auf dem schwarzen Buchdeckel. 1930. Evangelisches Kirchengesangsbuch.

Natürlich isses besser, die versuchen mit Büchern ihr Glück zu machen als im Darknet mit Pistolen zu handeln, aber - na ja. Wir leben in keiner Zeit besonderer Bildungswerte. Nur schnell reich will fast jede*r werden. Da wirkt so ein schwarzes Buch mit einem goldenen Kreuz drauf verlockend.

[spiralnebel111]

Ach, ja die Äußerlichkeiten. Hier geht das ja noch. Bei ibäh staune ich was alles "antik" oder "selten" ist, heftiger Optimismus bei gammeligen Buchangeboten. Puh.
Im Bücherturm in Wetzlar sortiere ich seit über zwei Jahren "Flavia de Luce" aus. Da sind ein paar hübsche Kringel auf den Einbänden, also ist es ein Fantasy-Buch. Oder? Ist es nicht, das sind Krimis.
Wer wird denn hier mit Büchern reich???

[Sensenmann]

Wer wird denn hier mit Büchern reich???

Wahrscheinlich niemand. Außer Großhändler vielleicht, keine Ahnung, ob das Momox- u.ä. Modelle so viel bringen.

Aber ich meine den kindlich naiven Hoffnungsglauben einiger Bildungsferner, die allein schon bewundernd auf Leute schauen,
die sich in ein Buch lesend vertiefen können. Ich erlebe das in meinem ländlichen Umfeld oft, dass ich allen dafür, dass ich
einige tausend verstaubter Bücher habe, als ein Mensch fernab ihrer eigenen beschränkten Möglichkeiten bin. Kennst du
diese seltsame Ehrfurcht nicht? Wenn du denen dann erklärst, dass du kaum ein kleines Taschengeld damit erwirtschaftest,
schauen sie dich ungläubig an.
Na und wenn die dann im Nachlass einer Oma ein paar Bücher liegen sehen, die alt wirken und Goldschrift haben, denken
sie schnell, auf einen Schatz gestoßen zu sein. Hat man ja schon oft gehört, dass sich ein olles Mickymaus-Heft als ganz
besondere Erstausgabe für 30Tausend Dollar entpuppt hat!



Und wer "antik" in seine Beschreibung setzt, sollte 5 EUR ins "Unsinnige-Phrasen-Schwein" stecken müssen. Die Antike war
vor rund zweitausend Jahren vorbei. Warum nicht schlicht "alt" sagen bzw. schreiben?

[Wandsbek]

Aus der wunderbaren Welt der Nummern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia ... buchnummer

Aber Bücher nach Nummern verkaufen ist sowieso schon wieder out.
Jetzt gildet das Etsy-Prinzip: 1 Meter Bücher - Farben können gewählt werden: Blau, Beige oder Rot.
Kundenbewertung: Hat wunderbar geklappt, War genau das Blau, das ich wollte.

Ich gebe keine ISBN an, denn beim Buchkauf möchte ich ja erstmal keine bestimmte Ausgabe, sondern mich informieren, welche Ausgaben es überhaupt gibt. Insel oder Rowohlt gebunden oder Taschenbuch, Manesse, Gutenberg..., Übersetzt von, mit oder ohne Schutzumschlag, für die Jugend neu bearbeitet oder nicht, gekürzt oder ungekürzt, alte oder neue Rechtschreibung, Fraktur oder Antiqua, Pappe, Leinen, Leder, gegenderd, gewoked oder pur?

[spiralnebel111]

Mir fehlt noch ein bißchen blau/türkis für mein großes Regal im Wohnzimmer. Aber bitte ungekürzt!

[Wandsbek]

Kein Problem, kannst Du bestellen:
1 foot = 30,48 cm Bücher kosten 35,48 Euro + 198 Euro Versand aus USA (keine Rückgabe, kein Umtausch).
Wenns farblich passt ein echtes Schnäppchen.
Wenns mit der Dekoration pressiert, kannst Du natürlich den Nachbarsjungen bitten, Dir aus dem Umsonstregal an der Ecke mal 10 Türkise, acht Gelbe und 3 Rote zu holen (Kosten ein Eis am Stiel).
Rückgabe und Umtausch bei Dekorationswechsel leicht möglich.

Fazit: Etsy ist ein Paralleluniversum, zu dem nur Eingeweihte Zugang haben.

[spiralnebel111]

Was es alles gibt!
Aber ohne Quatsch, wenn es nicht völlig sinnlos ist, achte ich darauf, daß orange nicht unbedingt neben pink steht.
Und ich liebe schöne Buchrücken! Das ist aber kein Sammelkriterium.
Ich mag auch schöne, oder interessante Titelbilder. Von einem Buch habe ich mich neulich nur schwer getrennt, weil mir das Titelbild so gut gefallen hat. "Alyce und keine andere" von Karen Cushman. Diese Katze hat so einen tollen Blick.