höchst amüsante Geschichte in e-Mails:

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Sensenmann
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höchst amüsante Geschichte in e-Mails:

Beitrag von Sensenmann »

8.8.2023
e-Mail-Eingang:
Bestellung eines Heftromans (1 EUR wert)


9.8.
meine Antwort:
Bestellbestätigung mit Zahlungsaufforderung (Vorkasse)


17.8.
e-Mail-Ausgang:
1. Zahlungserinnerung


29.8.
e-Mail-Ausgang:
2. Zahlungserinnerung


30.8.
e-Mail-Eingang:
Hallo,

so geht es aber nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Die Verkäuferin hatte von sich aus diese Bestellung storniert, so bleibt es auch dabei.


30.8.
meine Antwort:

Nein, Herr XY, so geht es wirklich nicht. Da haben Sie vollkommen Recht.
Aber wir rödeln das jetzt mal in Ruhe auf:

Am 08.08., um 16.25 Uhr habe ich - ABC, Antiquariat Sowieso -
von Ihnen die Bestellung für den Heftroman "..." erhalten.

Diese Bestellung habe ich nie storniert und andersherum auch keinen Widerruf von Ihnen erhalten.

An meinem Namen können Sie sehen, dass ich keine Verkäuferin bin, sondern ein Verkäufer.
Auch Angestellte jeglichen Geschlechts habe ich nicht.

Es muss also Ihrerseits eine Verwechslung mit einer anderen Bestellung vorliegen.

Vielleicht glaubten Sie, dass durch die Stornierung der anderen Verkäuferin für Sie alles erledigt sei.
Aber dem ist nicht so, wir haben miteinander noch ein offenes Geschäft.

Schauen Sie bitte in Ruhe Ihre E-Mails durch, das ist alles kein Problem.
Melden Sie sich einfach zurück, wenn Sie den Vorgang gefunden haben oder offene Fragen bestehen.

Mit freundlichem Gruß
usw.



31.8.
e-Mail-Eingang:

Hallo,

hiermit storniere ich die angeblich noch offenstehende Bestellung des Buches "..." u sofort.



31.8.
meine Antwort:

Sehr geehrter Herr XY (soviel Zeit muss sein),
natürlich können Sie Ihre Bestellung stornieren.

Ich fänd es nur fair, wenn Sie nicht so ein Wort wie "angeblich"
in dieser Kommunikation verwenden würden, denn darin liegt die
Unterstellung, es wäre nicht so, wie ich es Ihnen schilderte.

Vielleicht haben Sie den Überblick über Ihre Geschäfte etwas verloren,
vielleicht nutzen Sie den Zugang zu Booklooker nicht allein - das wäre
alles möglich und erklärbar.

Aber die gute Kinderstube zu vergessen und grantig zu jemandem zu
sein, der Ihnen nichts getan hat, das ist kein guter Ton.

In dem Sinne: Haben Sie einen guten Abend!
Mit freundlichen Grüßen
ABC





Da soll man ruhig bleiben.
Geht nicht. Lachkrampf.
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spiralnebel111
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Re: höchst amüsante Geschichte in e-Mails:

Beitrag von spiralnebel111 »

Man kann sich nur an den Kopf fassen!
mausi44
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Re: höchst amüsante Geschichte in e-Mails:

Beitrag von mausi44 »

spiralnebel111 hat geschrieben: Sa 9. Sep 2023, 07:07 Man kann sich nur an den Kopf fassen!
Finde ich einfach frech.
Haben vor kurzem für eine Kollegin zur Hochzeit gesammelt.
Meint ihr,die hat sich bei mir bedankt?
Ganz anders gestern ein Kollege,der in Rente geht und ab 12 Uhr eine Grillparty für alle gemacht hat.
Der hat sich bei allen bedankt und mich zum Abschied sogar in den Arm genommen.
Aber diese Kollegin hält sich wohl für was Besseres,weil sie die einzige Frau unten in der Werkstatt ist... :mrgreen: :mrgreen:

Und zu solchen Käufern kann man nur sagen...ab auf die Blocklist.
Hoffe für euch,daß ihr viele nette Käufer habt.
Sensenmann
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Re: höchst amüsante Geschichte in e-Mails:

Beitrag von Sensenmann »

Frech, mh, kann man so empfinden. Ist es sicher auch. Oder einfach nur "ungehobelt".
Witzige Nebenerscheinung war noch, dass der Herr Sowieso im Laufe der Kommunikation plötzlich noch ein "von" Sowieso eingebaut hat.
Da kann man das Ganze auch für Standesdünkel halten.

Aber:
"An den Kopf fassen" kommt der Sache für mich schon näher.
Wir leben in einer überalterten Gesellschaft. Da haben wir es wohl mit immer mehr gewissen alten Leuten zu tun,
denen Netiquette bei all der Anonymität im Online-Handel wenig bedeutet. Dazu kommen in dem speziellen
Fall die vielen Ausrufezeichen - häufig im Schreibstil von Querdenkern, Rechten und ähnlichen Leuten zu
findende Eigenart.
Jedenfalls entstand bei mir das Bild von einem älteren unentspannten Mann, der noch vieles mit der Welt auszufechten hat
und es dabei an Stil fehlen lässt.

Insgesamt konnte ich dem Fall viel Spaß abgewinnen, schließlich ging es ja auch wirklich um keinen nennenswerten Betrag.
Wenn das neulich bei dem 250-Euro-Buch passiert wäre ...

Also ich habe, glaube ich, noch niemanden auf die Blocklist gesetzt. Da muss schon noch mehr passieren.
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spiralnebel111
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Re: höchst amüsante Geschichte in e-Mails:

Beitrag von spiralnebel111 »

Warte bis Du an die "Richtige" gerätst... :twisted: Ich nenne hier keine Nicks, aber bei dieser Tante hat mir sogar booklooker geraten, sie auf die Blockliste zu setzen, aber das hätte es nicht gebraucht. :mrgreen:

Alt ist keine Entschuldigung. Ich bin auch alt. Pft.
Sensenmann
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Re: höchst amüsante Geschichte in e-Mails:

Beitrag von Sensenmann »

Das glaube ich dir sofort. Es gibt harte Härtefälle. Hatte bisher einfach Glück.
Und wenn man Booklooker gut darlegen kann, dass beispielsweise eine ungerechtfertigte Negativ-Bewertung gegen dich
vorliegt, dann helfen sie auch bei so etwas.

Und das mit dem Alter ... Wir altern alle unterschiedlich. Manche bleiben bis zum Schluss klar im Kopf und im Sozialen.
Aber wenn sich der Kalk unaufhörlich in dir absetzt und zum Beispiel ungute Renitenz hervorruft - wann soll man dir
die Teilnahme am "normalen" Leben untersagen? Fahrerlaubnis abnehmen ist richtig, wenn alles nachlässt.
Aber wann soll man dir den Internet-Stecker ziehen? Dir verbieten, allein zu kochen? Selbständig in den Supermarkt zu
gehen, wo du mit deiner Peer-Group schnatternd die Gänge verstopfst?

Ich versuche, das alles mitzudenken, wenn ich meine Reaktionen auf blöde Erlebnisse abwäge. Und solange ich etwas
Humor habe, "kann ich das ab", was mir bisher vorgefallen ist.
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spiralnebel111
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Re: höchst amüsante Geschichte in e-Mails:

Beitrag von spiralnebel111 »

Seltsamkeiten geben hier bei mir zu Hause immer netten Gesprächsstoff... :twisted:

Pardon, ich wollte sowieso schreiben: Alter alleine ist keine Entschuldigung. Du hast natürlich recht!
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