Versandgeschwindigkeit

[patchkaktusu]

Ich bitte um Eure Meinung zu folgendem:
Ich bin private Verkäuferin. Der Käufer hat zwei Bücher zum Gesamtpreis von 4,00 EUR plus 3,50 EUR Versand. Der Käufer hatte mich angeschrieben und darum gebeten, die Bücher nicht als Büchersendung sondern als Grossbrief zu versenden. Die Überweisung traf am 02.07.23 ein. Ich habe am 04.07.23 verschickt. Am 06.07.23 habe ich das dem Käufer auf Anfrage mitgeteilt. Daraufhin bekam ich diese Mail:

an schnellen Versendungen müssen Sie intensiv noch arbeiten, das steht fest.
Wie Sie bereits feststellen konnten, gehöre ich zu den ungeduldigen Vertretern!
Bei dieser Reaktion hätte ich auch eine BÜWA laufen lassen können!
Ist das Buch bis Samstag nicht bei mir, werden wir beide weiterhin Kontakt haben!

Ich bin erschrocken und fühle mich angegriffen. Bin ich da auf dem falschen Weg oder der Kunde?

[briefmarkenjaeger]

Bei Privatanbietern halte ich diese Absendegeschwindigkeit für angemessen, zumal manche privaten Anbieter kein Online-Banking nutzen um den Geldeingang zeitnah zu prüfen. Ich selber versende als gewerblicher Anbieter spätestens am Folgetag des Geldeingangs, wobei ich allerdings für eine Großbriefsendung lediglich 1,90 Euro Versandkosten berechne. Grundsätzlich teile ich jedem Kunden unaufgefordert mit, an welchem Tag ich die Sendung verschicke.
Bei Kunden mit guten Bewertungen oder Stammkunden schicke ich manchmal die Sendungen vor dem Geldeingang ab.
Bei solch einem Kunden würde ich, sofern die Sendung mit Matrix-Code-Briefmarken oder mit Internetfrankierung versehen worden ist, den Link zur Sendungsverfolgung dem Kunden zukommen lassen.

Eine Postlaufzeit kann man natürlich nicht garantieren, zumal die Dt. Post auch keine Garantie dafür übernimmt.

[patchkaktusu]

Vielen Dank für die Antwort.
Mich kostet der Versand 2,75 das war fast 1 Kilo. (Internetmarke)
Eine Sendungsverfolgung kostet dann doch nochmal 1,10 mehr, oder liege ich da falsch.
Wie das für 1,90 geht, verstehe ich nicht.
Liebe Grüße
Claudia

[A S]

Mich kostet der Versand 2,75 das war fast 1 Kilo. (Internetmarke)
Wie das für 1,90 geht, verstehe ich nicht.

Großbriefe bis 500g kosten 1,60€ Porto, dann kommen noch ein paar Cent für die Verpackung dazu. In deinem Fall trifft das nicht zu, da die Bücher schwerer sind.

Eine Sendungsverfolgung kostet dann doch nochmal 1,10 mehr, oder liege ich da falsch.

Seit einiger Zeit gibt es Briefmarken mit Matrixcode die nicht teurer sind als andere und damit kannst du zumindest nachvollziehen, wann die Sendung in welchem Verteilzentrum bearbeitet wurde. Das funktioniert allerdings noch nicht wirklich gut.

A S

[patchkaktusu]

Vielen Dank!
Ich hatte noch eine Kopie der Marke auf dem Rechner und konnte feststellen, dass der Brief heute in die Zustellung geht. Das mit der Verfolgung ist wirklich prima. da muß ich mir wenigstens keine Sorgen machen, dass der Brief verloren ist. Drei Tage ist aber ganz schön lang für einen Großbrief.

Claudia

[briefmarkenjaeger]

Mich kostet der Versand 2,75 das war fast 1 Kilo. (Internetmarke)

Dann war es eine Maxibrief-Sendung. Die Basis-Sendungsverfolgung funktioniert meistens ganz gut, allerdings bei den dickeren Sendungen kann es schon mal sein, dass die Sendungsverfolgung nicht klappt oder nur einer der beiden Depot-Scans vorhanden ist. Ausserdem sollte man wissen, dass die Basis-Sendungsverfolgung nach dem Versand nur ca. 3 Wochen funktioniert, weshalb man sich im Problemfall die Sendungsverfolgung möglichst nach ca. 2 Wochen sichern sollte.

Eine Sendungsverfolgung kostet dann doch nochmal 1,10 mehr, oder liege ich da falsch.

Die Basis-Sendungsverfolgung ist kostenlos. Daher ist es ratsam, sofern man mit Briefmarken frankiert, zumindest eine neuere Briefmarke mit Matrixcode zu verwenden (die Internetmarken haben den Matrixcode ebenfalls).

Wie das für 1,90 geht, verstehe ich nicht.

Sendungen bis max. 500 g können als kleine BÜWA (Bücher-Warensendung) zu 1,95 Euro verschickt werden oder bis 1 kg zu 2,25 Euro ebenfalls als BÜWA, wobei diese Versandform nachrangig befordert wird (in der Regel beträgt dort die Laufzeit bis zu 4 Werktage). Das Wort BÜWA muss auf der Sendung notiert werden und die Maximalabmessungen für diese Versandformen sind 5x25x35,3 cm.
In diesem Fall scheint es der Kunde aber eilig gehabt zu haben und nationale Briefe werden meistens innerhalb von 1-2 Werktagen zugestellt.

Edit: BÜWA-Versandkosten bis 500 g korrigiert

[glokil]

würde in die "allgemeinen hinweise", die man erstellen kann und die in jeder anzeige erscheinen, einen zeitrahmen für den versand angeben. heißt leider auch nicht, dass das jemand liest , aber es steht mal nachweislich dabei ...

und das germhäferl nach ende der transaktion einfach sperren, es gibt gsd noch genug vernünftige leute da draußen ...

[Fricka H.]

Ich denke, es ist eine Frage der Kommunikation. Beim Käufer ist bei der Höflichkeit definitv noch Luft nach oben. Aber: Geldeingang am 02.07.23 – das war ein Sonntag. Vermutlich also eine Echtzeitüberweisung – die, plus die Bitte um Briefversand, das bedeutet für mich einen potentiell schwierigen Kunden. Und da ist dann eben gute und prompte Kommunikation angesagt.

[patchkaktusu]

Habe gerade die Nachricht vom Käufer bekommen, dass die Bücher angekommen sind. Wenn ich so anspruchsvoll wäre, würde ich eher beim Profi bestellen. Das waren auch nun nicht gerade seltene Bücher. Ich hoffe, dass das Problem jetzt gelöst ist.

Vielen Dank
Claudia

[briefmarkenjaeger]

Wenn ich so anspruchsvoll wäre, würde ich eher beim Profi bestellen.

Auch ein gewerblicher Anbieter kann nicht zaubern. Die Laufzeiten bei der Post kann man nicht ändern, aber ich teile den Kunden fast immer die gewählte Versandform mit und bitte um Nachricht, sofern der Kunde eine andere Versandform (gegen Aufpreis) wünscht.
Meine Versandkostenkalkulation bis 500 g ist eine Mischkalkulation zu 1,90 Euro. Wenn es geht und die Abmessungen es zulassen, versende ich dann als Großbriefsendung mit 1,60 Euro Porto, ansonsten wird es eine Bücher-/Warensendung, die mich 1,95 Euro Porto kostet. Bei Produkten mit Übergröße (Breite >25 cm oder Höhe >5 cm oder Länge >35,3 cm) habe ich eine separate Versandkostenstaffel für Übergrößen, die dann als Paketversand kalkuliert werden. Bei extremen Übergrößen (Breite >30 cm oder Länge >60 cm) hinterlege ich auch mal manuelle (nationale) Versandkosten und für den Internationalen Versand muss dann der Interessent anfragen, wobei es dann meistens auf die Gewichtsstaffel >2 kg hinausläuft.

[Ojinaa]

Auf dem falschen Weg ist eindeutig der Kunde.

[esmi]

Also, solch ein Kunde animiert mich immer ganz spontan zu einer sehr robusten Antwort
Früher war ich immer nett, auch zu pampigen Kunden. Aber seitdem ich beschlossen habe, daß ich keine Angst mehr vor negativen Bewertungen habe, wenn ich zurückpatze, geht es mir sehr viel besser. Ich hab seitdem schon so einige Kämpfe mit zickigen, pampigen und frechen Kunden ausgetragen. Aber dafür keine Magenschmerzen mehr, wenn ich meinen Frust über solche Käufer runterschlucke.
Aber nachdem ich schon so lange gewerblicher Verkäufer bin, gibt es auch nicht mehr viel, was ich noch nicht erlebt habe an Kunden.

[spiralnebel111]

Robuste Antwort ist eine schöne Formulierung.
Habe ich bisher erst einmal gegeben. Die Kundin war aber auch so krass (hatte mich früher schon beehrt), daß booklooker (mußte ich einschalten) mir dringend empfahl, sie auf die Blockliste zu setzten.

[patchkaktusu]

Die robuste Antwort hatte ich schon formuliert, dachte dann aber, dass ich das erstmal sacken lasse. Ich habe bisher immer nur sporadisch hier Bücher verkauft und habe daher wenig Erfahrung mit den Kunden. Der Kunde hat mich gestern nochmal angeschrieben und mitgeteilt, dass er mich positiv bewertet hat und er darum bitte, dass auch ich ihn positiv bewerten solle.

Ich möchte hier die SF-Sammlung meines zu früh verstorbenen Ehemannes verkaufen. Er ist jetzt einige Jahre nicht mehr bei uns und ich kann mich jetzt davon trennen. Es sind mehrere Tausend Bände. Einiges habe ich als Posten auf ebay verkauft. Da ich Zeit habe und mich das zu sehr ans Verramschen erinnerte, möchte ich es jetzt hier versuchen. Durch diesen Kundenkontakt war ich richtig verunsichert, denn das waren acht Emails in fünf Tagen für zwei Bücher. Das belastet dann doch, auch wenn man Zeit hat.

Eure Kommentare haben mich wieder motiviert es doch anzugehen.

Vielen Dank
Claudia

[Waraegergarde]

Der Käufer wäre bei mir sofort auf der Blacklist gelandet.
Allerdings bleibe ich aus Prinzip immer höflich.
Ich würde den Käufer allerdings in der Bewertung mit 3 Sternen und dem Kommentar "an der Höflichkeit muß der Käufer noch intensiv arbeiten" belohnen.