Nachhaltigkeit...

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stjerne
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Nachhaltigkeit...

Beitrag von stjerne »

... ist ein großes Thema.
Was macht Ihr da und wie? Wo informiert Ihr Euch? Ich würde gerne alles oder wenigstens viel richtig machen, aber verliere schnell den Überblick. Verpackungsmüll z.B. macht mich wahnsinnig. Gerade vegane Lebensmittel befinden sich aber in der Regel in einem Gewirr aus Plastikfolie. Die Bio-Paprika sind im Plastikbeutel, die konventionellen gibt's lose...

Ist Second Hand die Lösung oder brauchen wir für Klimaschutz nicht auch eine stabile Wirtschaft?

Ich würde mich hier über Literaturtipps freuen.
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spiralnebel111
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von spiralnebel111 »

Literaturtipps suche ich selber, die meisten Titel halten nicht, was sie versprechen.
Was ich tue? Gedankenlosen Konsum gibt es hier nicht. Verpackungen aus dickem Plastik bleiben liegen, trotzdem ist der Grüne-Punkt-Müll immer noch voller als mir lieb ist.
Ich verzichte auf: Plastikflaschen, überhaupt auf die meisten Getränke aus Flaschen, Plastiktöpfchen mit Aludeckel (ganz selten gibt es mal einen Quark), Auto, Fast-Food ganz selten, Süßigkeiten in Geschenkboxen und so weiter, Smartphone, Wurst, überflüssige Klamotten, Weichspüler, Lokusbedufter, Mülltüten, und Schuhdeo, Plastikdeko, Parfüm, Make-Up, und vieles mehr.

Ich kaufe gebraucht und neu - wenn denn überhaupt.

Solange die Wirtschaft nur auf Profit geht, ist ihre Stärke dem Umweltgedanken nicht förderlich.

Ich werde manchmal gefragt ob der viele Verzicht nicht auf die Lebensqualität geht. Antwort: nein gar nicht, Leben ist nicht gleich Konsum, es ist einfach kein Verzicht; ich kaufe was ich brauche in bester Qualität, und ich kaufe was ich unbedingt haben will - und das ist erstaunlich wenig.
Und einen Haufen Geld auf der Bank zu haben macht auch Spaß, wenn man lange "arm" war. :lol:
stjerne
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von stjerne »

Lach, bei einigen Sachen wusste ich gerade gar nicht, was das ist, bzw. musste erstmal schalten (Schuhdeo und Bedufter). :mrgreen:
Wir haben kein Auto und fliegen so gut wie nie, das finde ich schon mal gut und meine Töchter und ich leben vegetarisch, zu 90% sogar vegan.
Neben Nachhaltigkeit ist mir Tierwohl ein sehr großes Anliegen, letztlich sind Milch und Fleisch ja aber sowieso auch große Klimakiller. Also will ich Kaufimpulse geben, dass für vegane Produkte ein Markt besteht, damit da mehr produziert wird. Aber wieso sind diese Sachen dann immer in Folie? Ich denke, vielen Vegetariern würde es ohne besser gefallen.
Und meine Katzen bekommen natürlich Fleisch aus Aluschälchen. :( Anders geht es ja nicht. Das habe ich bei der Anschaffung echt nicht bedacht... Aber von veganer Katzenernährung halte ich nun gar nichts.
Dafür vermeiden wir Plastiktüten, aber für die Katzentoilette braucht man definitiv Mülltüten...

Und ich brauche ein Smartphone, weil sehr viel Kommunikation, die mir wichtig ist, darüber läuft. Nicht zuletzt z.B. mit meiner Mutter, die nur noch selten aus dem Haus kommt und für die es toll ist, regelmäßig Fotos von der Familie zu bekommen und so alles mitzuerleben. Ich benutze meine Smartphones aber jedesmal auch, bis sie kaputt sind und meist nehme ich gebrauchte aus der Familie.

Doch, die Wirtschaft finde ich wichtig. Nur wenn die Finanzen stimmen, wird man in erneuerbare Energien investieren. Nur wenn Bioprodukte oder faire Klamotten gekauft werden, werden sie auch produziert. Kaum einer handelt aus Idealismus... Leider.

So, das war ein kurzes Brainstorming meinerseits. Freue mich über weiteren Austausch. 😀
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stjerne
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von stjerne »

Nachtrag zum Thema "Verzicht". Ich finde, man gewöhnt sich unheimlich schnell, wenn man von der Sinnhaftigkeit überzeugt ist. Ich habe früher wirklich, wirklich gerne Käse gegessen und war unsicher, ob ich ohne Käse leben kann. Aber wenn ich an das Leid der Milchkühe denke, dann fällt es mir doch ganz leicht.
Ich habe so unglaublich gerne Avocados gegessen. Dann habe ich mir deren Ökobilanz angesehen und komme gut damit klar, die nur noch Weihnachten und Ostern zu essen.

Nur bei Kaffee schwächele ich. Natürlich kaufe ich da auch fairen, aber über einen Verzicht kann und will ich nicht nachdenken. Ohne Kaffe kann ich eventuell tatsächlich nicht leben... :oops:
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spiralnebel111
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von spiralnebel111 »

So fair wie Du bin ich gar nicht.
Wenig Fleisch (guter Metzger) - vielleicht zweimal im Monat - aber am Wochenende Geflügel (freilaufende Haltung, die ich selber gesehen habe). Ich bin schon froh, daß mein Mann die vielen vegetarischen Tage problemlos akzeptiert. Käse habe ich sehr stark reduziert, Avocadas von eine Zeitlang fast jede Woche, auf etwa zweimal im Jahr. Was geht kaufen wir Bio.
Den fairen Kaffee haben wir zum großen Teil weggeworfen. :oops:
Mülltüten für das Katzenklo? Ich hatte einen Eimer mit festschließendem Deckel daneben stehen, der wurde wenn er fast voll war zum Müll gebracht. Den habe ich auch nicht jedes Mal ausgewaschen. Festschließender Deckel eben. :mrgreen:
Katzenfutter könntest Du ein Teil Trockenfutter geben, und ich glaube die Tütchen haben eine bessere Bilanz als die Schalen, weiß ich aber nicht genau.
Aber da wollte ich jetzt gar nicht hin, ich wollte noch mal zum Verzicht: Es kann sogar Spass machen! Nehmt es einfach als sportliche Herausforderung! Und wenn man erst einmal angefangen hat, fällt einem immer noch mehr ein.
Und es geht auch was ohne Verzicht: Einfach erst einmal weniger nehmen. Beispiel: Waschmittel. Wißt Ihr wirklich wie viel ihr braucht, damit die Wäsche sauber wird? Ab wie wenig klappt es nicht mehr? Daß wissen garantiert wenige.
stjerne
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von stjerne »

Thema Spaß: Man kann vieles ja auch selbst machen, gerade im Bereich Waschmittel etc. Angeblich geht das super mit Kastanien (das selbstgemachte feste Shampoo, das ich von einer Freundin bekam, war allerdings ein Stein...). Das macht garantiert auch Spaß, aber allein kann ich mich nicht dazu aufraffen. Ich fände da eine Gruppe toll. Hab schon mal versucht, das in meiner Gemeinde anzuregen, aber das hat noch nicht so gefruchtet.

Manches ist vermutlich auf dem Land einfacher, dafür kann man in der Stadt leichter aufs Auto verzichten.
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Aristo
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von Aristo »

Irgendwie braucht man für vieles Genanntes aber auch ne Menge Zeit und Geld.
Zeit hab ich weniger und auch keine Lust, lange irgendwelche Mittelchen zusammen zu mixen, das geb ich ehrlich zu. Ähnlich ist es mit dem Essen, ich kann ums Verrecken nicht gescheit kochen und stehe "dank Rücken" auch nicht gern lange in der Küche. Muss schnell gehen, da lande ich natürlich oft bei verpackten Sachen. Und Käse ... hach ja, ohne geht's auf Dauer nicht! Allerdings wenn, dann gern guter vom Hofladen (womit wir wieder beim Thema Zeit und Geld wären) oder zumindest vom Marktstand.
Ohne Plastikflaschen geht es bei mir auch nicht, da mir Glas zu schwer ist und ich das Wasser nur bedingt aus der Leitung trinke. Ich versuche aber immer möglichst Pfandflaschen zu nehmen.
Dafür verwende ich null Make up, bin sehr sparsam mit Waschmitteln und Shampoo, Seifen nur handgemachte. Klamotten trage ich, bis sie auseinander fallen und kaufe sehr wenig (Mode? Mir doch egal ;-) ) und meine Möbel und Haushaltsgeräte sind alle schon etwas älter. Hier versuche ich echt wenig Müll zu produzieren, z.B. benütze ich ich mein Händi, bis es nicht mehr läuft. Bücher kaufe und verkaufe ich gern gebraucht, ab und zu wird der Buchhändler des Vertrauens hinzu gezogen.
Mein Laster, und das geb ich gern zu, ist mein Auto. Etwas älter schon, fährt aber noch prima und ich ziehe es den Öffentlichen vor, da ich damit ein Problem habe. Allerdings fahre ich nicht täglich, da ich zur Arbeit laufen kann, sondern nur zum EInkaufen und zu Treffen. Ach ja, und Flugreisen ... aber das auch nur, weil es in die zweite Heimat nicht anders geht.
Im Großen und Ganzen denke ich mir, liege ich damit irgendwo im Mittelfeld, was den ökologischen Fussabdruck angeht ...
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Aristo
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von Aristo »

spiralnebel111 hat geschrieben: Mo 31. Jan 2022, 19:29 Katzenfutter könntest Du ein Teil Trockenfutter geben, und ich glaube die Tütchen haben eine bessere Bilanz als die Schalen, weiß ich aber nicht genau.
Bitte kein Trockenfutter für die Katzen - das mag zwar umweltfreundlich sein, aber ist leider nicht besonders gesund für unsere Fellnasen :?

Ganz ehrlich? Der meiste Müll sind hier Katzenfutterdosen und -schalen, leere Streutüten/-kartons und natürlich das Streu selber. Und ja, in kleinen Tütchen entsorgt, damit es nicht zu schwer wird (die Geschichte mit dem Rücken und dem Schleppen, und stinken tut es trotz Eimer ...)
AKtuell hüpfen hier drei Vierbeiner rum.
Gruß - Aristo

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Aristo
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von Aristo »

Ach ja, noch was ... ich habe so einen Verpackungssammeltick und kann da nix wegwerfen. Das allermeiste wird von mir immer noch mal verwendet, Kartons oft auch als Aufbewahrung oder Katzenspielzeug :-)
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von stjerne »

Aristo hat geschrieben: Mo 31. Jan 2022, 20:20 Bitte kein Trockenfutter für die Katzen - das mag zwar umweltfreundlich sein, aber ist leider nicht besonders gesund für unsere Fellnasen :?
Ich weiß, Trockenfutter gibt es hier nur in ganz geringen Dosen. Mein Kater braucht ein Medikament, das bekommt er morgens und abends mit ein bisschen Trockenfutter, mehr nicht (die Katze bekommt der Gerechtigkeit halber dann auch etwas).
Futter aus dem Beutel mögen die verwöhnten Miezen leider nicht...
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spiralnebel111
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von spiralnebel111 »

Trockenfutter: Ich ahnte es, drum schrieb ich einen Teil!
Mittelfeld: Auf jeden Fall besser als nichts!
Laster: Habe ich selber reichlich - aber ich arbeite dran!
Verpackungen: Brauchst Du einen Karton oder eine Blechdose? Frag mich! :mrgreen:

Sehr gut finde ich die vielen Menschen, die Ausgedientes in Kleinanzeigen verkaufen und verschenken.

Genial sind viele Upcycling-Ideen. Da gibt es zwar auch allerlei nutzloses Zeug, aber immerhin aus altem Material. Aber gerade bei Kleidung kann man da viel machen. Näherinnen ran! :D

Sehr interessant sind auch alte Bücher, in denen Alltag und Haushalt erwähnt werden. Materialsparen war völlig normal, ebenso Stromsparen und Wiederverwerten. Auch reiche Leute haben nicht einfach weggeworfen!
stjerne
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von stjerne »

Was macht Ihr mit ausrangierten Sachen? Wir entrümpeln gerade.
Geschirr oder Erwachsenenkleidung gebe ich gerne zu Oxfam, allerdings trage ich meine Klamotten auch, bis sie auseinander fallen... Ansers sieht es bei Kinderkleidung aus, da ist vieles noch intakt, aber das nehmen sie bei Oxfam nicht. Und niemand in meinem Umfeld hat jüngere Kinder.
Dann sind da jede Menge Brettspiele, die wir nie spielen und die hier nur Platz wegnehmen. Wem gibt man so etwas?
Ich muss an den Sachen nichts verdienen, ich würde gerne Leuten eine Freude machen.
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von stjerne »

Übrigens Verpackung: Meine älteste Tochter, die im Gegensatz zu mir nähen kann, hat uns ganz viele weihnachtliche Stoffbeutel genäht, so dass wir Weihnachten nun kaum noch Geschenkpapier brauchen. Auch hübsche Dosen und Kartons nutze ich da gerne.
Allerdings braucht man Geschenkpapier ja auch zum Geburtstag und da will ich keine weihnachtlichen Beutel.

Meine Tochter schlug Zeitungspapier vor, aber geht es vielleicht doch etwas hübscher?
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spiralnebel111
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von spiralnebel111 »

Guck mal in ebay-kleinanzeigen in "Gesuche", manchmal wird da gerade gesucht, was man selber hat.
Man kann auch selber verschenken und verkaufen in den Kleinanzeigen.
Brettspiele nehmen zum Beispiel Bücherflohmärkte, so wie unser Bücherturm hier.
Ich habe in einem Chat, in dem ich seit 20 Jahren immer mal wieder schreibe, erzählt, daß ich zu viele Buntstifte habe. Da fand sich ein Abnehmer: ein Frauenhaus, in dem auch viele Kinder sind. Da bin ich ein paar Pfund Stifte sehr schön losgeworden. Paketporto hat mir nicht wehgetan.
Und natürlich die Rote-Kreuz-Läden, da habe ich im vergangenen Jahr etliches hingebracht. Ich frage aber vorher was gesucht und gewünscht ist. Schuhe zum Beispiel nicht, aber meine waren ungebraucht noch mit Zettel, die wollten sie dann doch gerne haben und "Oberteile" waren sehr gesucht.
Was ich hingebracht hatte war dann auch alles schnell weg. In kleinen Mengen kann man da auch Spiele hinbringen.
Zu den Geschenken: hat die nähende Tochter hübsche, nette Stoffreste und eine Zackenschere?
Ich bastle Collagen aus Kinderbüchern auf Kartons (mit Resten von Tapenkleister, da ich nie wieder tapezieren werde); das ist aber sehr Zeitaufwändig (und macht sehr viel Spass).
Man kann aber auch Zeitungspapier nehmen - bitte gucken welche Meldungen eventuell oben drauf zu sehen sind :lol: - fertig einpacken und mit Wasserfarbe bunte Kleckse anbringen, oder bunte Bildchen draufkleben.
Aus Garnresten kann man ganz tolle dicke Kordeln machen.
Reste von Packpapier, mit in der Natur gesammelten Dekorationsmaterialien kann auch gut aussehen.
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spiralnebel111
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Re: Nachhaltigkeit...

Beitrag von spiralnebel111 »

Mir ist noch eingefallen, daß man in umserem Schreibwarenladen diese dünnen, knisterigen Seidenpapierbögen kaufen kann. Einzeln, unverpackt und wahrscheinlich in 2 Größen und mit allen möglichen hübschen Drucken.
Wenn basteln und so weiter Dir nicht liegt, wäre das doch eine Idee, dann kauft man nur für das aktuelle Geschenk und nicht mehr.
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