Zollgebühren aus USA: Ja oder Nein??

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m.kusanagi
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Zollgebühren aus USA: Ja oder Nein??

Beitrag von m.kusanagi »

Hallo, in dem urwaldartigen Gestrüpp von Zollkosten, Zollnichtkosten, Zollunkosten, EU-MWst, etc pp kenn ich mich ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr aus: habe ein antiquarisches Buch aus US bestellt, Wert 108,- inkl. Versandkosten nach Germoney.

Wenn das durch die dt. Post oder DHL befördert wird, was werden die zusätzlichen Kosten ausmachen?

ich dachte immer 19% von den Gesamtkosten, aber dem scheint nicht mehr so.... nun les ich irgendswo bis 150 eur zollfrei, für Bücher aber doch (???) 7 %, kennt sich da überhaupt noch wer aus?

Und DHL-Wegelagerei nimmt dann auch noch 6,- Auslagen??

kann da jemand iKlarheit verschaffen?
vielen Dank!
JHGWK
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Registriert: Fr 26. Mär 2021, 09:51

Re: Zollgebühren aus USA: Ja oder Nein??

Beitrag von JHGWK »

Mit den 150 Euro bist du zwar Zollfrei , jedoch nicht Einfuhrumsatzsteuerfrei . Ich blicke da inzwischen auch nicht mehr wirklich durch , auf der Bank musste ich auch dem letzt angeben , dass ich keinen Umsatz in den USA mache , da DE und USA anscheinen irgendein Abkommen haben. Warum auch immer. Bei einem buch fällt übrigens auch bei der Einfuhr nur ein ermäßigter Satz von 7% an.

Kannste alles übrigens hier finden:

https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/P ... _node.html
mit über 5000 Büchern ab nur einem Euro, ist für jeden etwas dabei:

Versand wie ganz früher und doch hochmodern : Ohne jegliches Plastik

https://www.booklooker.de/Bücher/Angebo ... ID=6629728
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m.kusanagi
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Re: Zollgebühren aus USA: Ja oder Nein??

Beitrag von m.kusanagi »

Also dann dürfte es ja kaum mehr als ca 14,- euros kosten, wenn der Händler die Zollerklärung korrekt angegeben hat.

und diese 20 oder 22,- eur Zollfreigrenze, gibts die auch nimmer?

Vielen Dank!
Wandsbek
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Registriert: So 21. Okt 2018, 18:47

Re: Zollgebühren aus USA: Ja oder Nein??

Beitrag von Wandsbek »

Es gibt keine Zollfreigrenzen mehr. Zölle unter 1 Euro werden angeblich nicht erhoben. Es gibt aber wohl Fälle wo Kunden 0,37 Euro zahlen sollten.

Wenn das Produkt über eine Plattform die "deemed supplier"(angenommener Lieferant) ist bestellt wurde, sollte dieser supplier (Amazon, Ebay und Konsorten), die Einfuhrumstzsteuer bereits bezahlt und im IOSS-Verfahren angemeldet haben.

Die ausliefernden Dienste (Post, DHL und Konsorten) haben das noch nicht richtig auf der Reihe, so daß neben den Gebühren für die ausliefernden Dienste wahlweise ermäßigte Einfuhrumsatzsteuer, volle Umsatzsteuer oder garnix kassiert wird (u.a. weil teilweise die Formulare der Postdienstleister, die die Waren im Ausland bearbeiten keine Möglichkeit zur korrekten Angabe der IOSS-Nummer haben).

Sollte bei Lieferungen über Plattformen Einfuhrumsatzsteuer kassiert werden, kann man wohl versuchen, diese im Beschwerdeweg vom Auslieferer zurück zu bekommen.

Bei Direktbestellungen vom Händler kommt es drauf an, ob dieser IOSS-registriert ist (Einfuhrumsatzsteuer im Preis enthalten) oder nicht (Einfuhrumsatzssteuer wird bei Lieferung kassiert)
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m.kusanagi
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Re: Zollgebühren aus USA: Ja oder Nein??

Beitrag von m.kusanagi »

Es gibt keine Zollfreigrenzen mehr
jaja, die Gier wird immer schlimmer!

woran erkennt man denn diese bereits bezahlte Einfuhrumsatzsteuer? gibt es irgends ein augenfälliges Merkmal, Logo, oder dergleichen?
(gefragt von einem Brillenträger mit 4,8 dpt aufwärts!)

vielen Dank!
Wandsbek
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Re: Zollgebühren aus USA: Ja oder Nein??

Beitrag von Wandsbek »

Der "supplier" teilt dem Versender die IOSS Nummer elektronisch mit. Nun kommt der Versender (Post) ins Spiel:

" Die IOSS-Identifikationsnummer sollte als Teil der Daten, die für jede einzelne Sendung eingereicht werden, enthalten sein. Sie wird in die Daten eingebettet, wenn die Etikettendaten erstellt und die Sendung übermittelt wird. Das Feld heißt

Absender-Zollreferenz (Portal)
AbsenderTaxId (API)

Das Feld erlaubt max. 35 Zeichen.

Es wird nicht auf dem Etikett gedruckt. "

Also auf dem Etikett findet man die magische Nummer nicht. Non-EU-Händler haufenweise am Haare raufen: Wie kriege ich die dusslige Nummer auf oder in die Sendung? Ist wohl bei verschiedenen Logistikern verschieden.

Empfohlene Hilfsmaßnahmen: Nummer mit Filzstift aufs Paket. Handelsrechnung mit Nummer auf oder im Paket.

Die magische Nummer sieht ungefähr so aus: IM4420001234 (amazon USA). Für jede Firma und jedes Land anders.

Für den Kunden heißt das: tapfer sein, Brille auf, Nummer suchen.

Die Groß-Plattformen und Marketplaces haben irgendwo die Nummer, teilen Sie aber manchmal nicht mit.

Die Kleinkrauter, und ich kann es Ihnen nicht verdenken, werden sich, wenn sie für weniger als 10000 Euro in die EU liefern, nicht für die magische Nummer registrieren. Heißt dann für den Kunden: Einfuhrumsatzsteuer und Gebühr des Logistikers beim Empfang zahlen.

Welcher Schweizer Händler würde für 400 Euro Gesamtumsatz in der EU das folgende Prozedere auf sich nehmen?
https://www.post.ch/de/geschaeftsloesun ... xport/ioss

Bleibt anzumerken, daß das neue IOSS-Verfahren der Vereinfachung des Handels dienen soll.
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m.kusanagi
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Re: Zollgebühren aus USA: Ja oder Nein??

Beitrag von m.kusanagi »

dieses ganze 'IOSS' wirkt auf uns zumindest ziemlich unausgegoren!!!
Brille auf
davon in unserem Fall dann eher gleich 3 :-/

jedenfalls vielen Dank für die Erklärung eines anscheinend hoffnungslosen Unterfangens (für uns jedenfalls!)

lG
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