Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

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culadra
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Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von culadra »

Hallo mehrsprachige Leseratten,

ich hatte mal internationalen Versand angeboten, aber nachdem die Post sich zuletzt weigerte, in Luftpolsterumschlag mit Klammern verpackte Bücher international zu verschicken, war mir das zu blöd. Obwohl natürlich letztlich die Entscheidung beim Käufer liegt, wie viel und ob er die von mir geforderten Versandkosten zahlen will.

Jetzt habe ich ausgemistet und einige englische Bücher sind auch dabei. Die potentiellen Abnehmer wären mehr bei internationalem Versand. Ich zögere noch, diesen wieder anzubieten. Andererseits merke ich, dass so schon kaum jemand Bücher von mir kauft in den letzten Jahren.

Wie sind eure Erfahrungen nicht-deutsche (englischsprachige/internationale) Bücher anzubieten? Speziell wenn ihr nur deutschlandweiten Versand anbietet? Finden sich dann überhaupt Abnehmer?

Nachdenkliche Grüße,
c.
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surfzocker
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Re: Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von surfzocker »

culadra hat geschrieben: Fr 14. Mai 2021, 00:57
Hallo mehrsprachige Leseratten,

Wie sind eure Erfahrungen nicht-deutsche (englischsprachige/internationale) Bücher anzubieten? Speziell wenn ihr nur deutschlandweiten Versand anbietet? Finden sich dann überhaupt Abnehmer?
Moin,

Ich hatte mal 2 englischsprachige Bücher (2 Biographien über Musiker) angeboten und bin diese auf dem deutschen Markt definitiv NICHT losgeworden; sie waren über ein Jahr im Netz. Als ich EU-weit angeboten hatte, gingen sie - jedes für sich - innerhalb weniger Wochen nach England (vor Brexit), es war allerdings eine andere Plattform.
Da diese Bücher einigermaßen 'wertig' waren (20-30€ jew.) und nicht mehr zur Massenware zählten, relativierte dies die eigentlich unverhältnismäßig höheren Versandkosten.
briefmarkenjaeger
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Re: Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von briefmarkenjaeger »

Ich biete ebenfalls fremdsprachige Bücher an, versende allerdings auch international.
Trotzdem gehen die meisten englischsprachigen belletristischen Bücher meinem Empfinden nach eher an Kunden innerhalb von Deutschland.
Umgekehrt werden aber auch deutschsprachige Bücher von Kunden aus nicht deutschsprachigen Ländern bestellt.
Der Vorteil ist, dass ich aufgrund meines Gewerbes auch Bücher mit der Versandart Warenpost International versenden kann, wohingegen Privatpersonen nur die Möglichkeit der Versandform Päckchen oder Paket für Warensendungen von Deutschland ins Ausland nutzen können.
Mich wundert es nur, weshalb die Bundesnetzagentur, der Verbraucherschutz oder das Bundeskartellamt in dieser Hinsicht noch nicht tätig geworden sind, sondern lediglich die Beschwerden abwiegeln. Vielleicht haben sich nur nicht genügend Personen darüber beschwert. Ich hatte mich seinerzeit über die Post sowohl bei der Bundesnetzagentur, als auch beim Bundeskartellamt beschwert (sowohl über die verringerten Sendungsabmessungen, als auch über die Abschaffung der Büchersendung und über die reduzierten Versandmöglichkeiten ins Ausland).
Vermutlich haben aber die Politiker und Beamten eher die Stützung der Rendite der Post als vielmehr die erbrachten Dienstleistung im Sinn, da der Staat immer noch einen nicht unerheblichen Anteil von der Post hält und somit von den Wucherpreisen prächtig profitiert.
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spiralnebel111
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Re: Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von spiralnebel111 »

Ich habe mir damals 'nen Wolf geschrieben...
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culadra
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Re: Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von culadra »

Danke an alle, die bisher geschrieben haben. Ich habe jetzt doch wieder Auslandsversand aktiviert. Mal sehen, wie es läuft.

@surfzocker Als ich zum ersten Mal Auslandsversand angeboten habe, war es bei mir so, dass Leute deutsche Bücher in die Schweiz, Frankreich und Österreich geschickt haben wollten. Schon interessant, wohin manche Bücher gehen, auch deutsche.

@briefmarkenjaeger Ich verstehe nicht so recht, was es für einen Unterschied machen soll, ob man gewerblich oder privat Büchersendngen verschickt. Im schlimmsten Fall reißt der Umschlag so oder so. Ich habe gesehen, dass du in dem Thema hier viewtopic.php?f=2&t=28611 selbst schon geschrieben hast. Solche Themen machen natürlich schon nachdenklich über Auslandsversand und was los war. Andererseits kam einmal eine Warensendung innerhalb Deutschlands versendet auch bei mir sehr zerfetzt an, so dass ich nur froh war, dass die Ware noch im Umschlag war.

@spiralnebel111 Was meinst du? An die Post geschrieben als Beschwerde, weil private Büchersendung ins Ausland nicht mehr geht?
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briefmarkenjaeger
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Re: Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von briefmarkenjaeger »

culadra hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 13:33 @briefmarkenjaeger Ich verstehe nicht so recht, was es für einen Unterschied machen soll, ob man gewerblich oder privat Büchersendngen verschickt. Im schlimmsten Fall reißt der Umschlag so oder so.
Vermutlich hat die Post die Büchersendungen, bzw. Presse & Buch International abgeschafft, um einen höheren Portopreis zu erzielen und höhere Gewinne zu erzielen. Weshalb die Post das Verbot von Waren in Internationalen Briefen eingeführt hat, kann ich auch nicht nachvollziehen, aber offensichtlich handelt es sich auch dabei um eine Gewinnmaximierung, da ein internationales DHL-Päckchen eben teuerer ist als eine internationale Briefsendung.
Offensichtlich sah sich die Post dazu gezwungen, eine "günstigere" Versandform für für Internationale Warensendungen für gewerbliche Anbieter einzuführen, da diese andernfalls nicht mehr wettbewerbsfähig agieren können. Aber auch diese Versandform ist im Vergleich zu der ehemaligen Versandform Presse & Buch International oder den internationalen Briefsendungen teurer, weil zusätzlich noch die Mehrwertsteuer von 19% bei EU-Sendungen aufgeschlagen wird. Kleinunternehmer, die keine Mehrwertsteuer ausweisen, können somit diese zusätzliche Mehrwertsteuer-Belastung nicht kompensieren, da diese keine Vorsteuer geltend machen können. Somit könnte es sich also auch um einen steuerlichen Aspekte handeln, weshalb private Anbieter die Versandform Warensendung International nicht nutzen dürfen. Wahrscheinlich wurde der Post in irgendeinem Paragraphen des Bundespostgesetzes untersagt, privaten Personen Mehrwertsteuer für Transportdienstleistungen im Briefbereich zu berechnen.

Mit der Verpackungsstabilität hat dies nichts zu tun, da man früher ja ebenfalls Ware in internationalen Briefen verschicken konnte und diese sorgsam verpacken konnte.
surfzocker
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Re: Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von surfzocker »

culadra hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 13:33
@surfzocker Als ich zum ersten Mal Auslandsversand angeboten habe, war es bei mir so, dass Leute deutsche Bücher in die Schweiz, Frankreich und Österreich geschickt haben wollten. Schon interessant, wohin manche Bücher gehen, auch deutsche.
Naja, daß deutsche Bücher in die Schweiz und nach Österreich gehen, ist ja nachvollziehbar :-) .
Und Frankreich ... die nordöstlichen Gebiete Elsass und Lothringen sind ja bi-lingual, deutschsprachig und französisch.

Die Schweiz schloss ich, schon früher zu meinen Ebay-'Glanzzeiten', nach kurzer Anfangsphase der Erweiterung von EU-weitem auf fast weltweiten Versand, recht zügig als Versandort dauerhaft aus.
Fricka H.
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Re: Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von Fricka H. »

Ich biete seit jeher fremdsprachige Bücher an (überwiegend Belletristik), und die allermeisten sind an eine Inlandsadresse gegangen. Allerdings ist mein Angebot insgesamt klein, so dass sich das nicht verallgemeinern lässt. Ich gehe aber davon aus, dass es doch Leser:innen hier gibt, die die Originalsprache einer Übersetzung vorziehen.
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culadra
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Re: Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von culadra »

Hallo Fricka H.,
danke für deine Antwort. Ich zähle tatsächlich zu den Leuten, die grundsätzlich die Originalsprache vorziehen würden. Zumindest kann ich Englisch gut genug, dass ich mir manche ganz bewusst auf Englisch hole statt der deutschen Übersetzung. Meine Mutter war Französin mit guten Englischkenntnissen und fließend in Deutsch. Ich habe sie einmal gefragt,in welcher Sprache sie am liebsten Bücher liest. Sie meinte, dass sie "Das Parfum" von Patrick Süskind zwar erst auf Französisch gerne gelesen hatte, aber auf deutsch wäre es besser gewesen. Selbst mit der besten Übersetzung geht nun einmal doch ein Teil vom Original verloren. Was auch immer dieser "Teil" genau ist.
Ich hoffe, ich bekomme jetzt wieder mehr Abnehmer, indem ich Auslandsversand wieder anbiete. Die letzten Jahre war es eher mau. Keine Ahnung warum. Ob es an meiner Auswahl der Bücher liegt, irgendwas, was ich beeinflussen könnte oder einfach nur Pech.
Viele Grüße c.
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JHGWK
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Re: Erfahrungen nicht-deutsche Bücher anzubieten mit nur deutschlandweitem Versand?

Beitrag von JHGWK »

So ich spuck jetzt hier auch mal mit in den Napf:

Persönlich gehen bei mit nur englische , französische und spanische Bücher .
(Englische mit sehr großem Abstand)

Ich habe noch einige
Italienische und Andere bei denen ist aber schon arg Flaute.

Aber ein riesiges Sortiment an fremdsprachigen Büchern habe ich nicht wirklich schätzungsweise etwa 50-100 Stück.
mit über 5000 Büchern ab nur einem Euro, ist für jeden etwas dabei:

Versand wie ganz früher und doch hochmodern : Ohne jegliches Plastik

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