die Sache mit dem Karneval, Fasching usw.
Verfasst: Mo 15. Feb 2021, 07:56
Hatte vorhin eine nette Kindheitserinnerung.
Ich komme ja ursprünglich aus Dessau. Kindheit im DDR-Mittelalter.
Karneval gabs bei uns in der Region fast gar nicht. Alles, was ich in jungen Jahren mitbekam,
war Kinderfaschin im Kindergarten und in der Schule, also als Pioniernachmittagssonderveranstaltung.
Das war alles recht dröge. Langweiliges Verkleiden, blöde Tanz- und Wurstfangspiele, Wahl des schönsten
Kostüms ... aufgesetztes Heutewollenwirmallustigsein!
Da kam mir heute früh also in Erinnerung, dass ich daheim zum Rosenmontag die irre Freiheit hatte,
das Wohnzimmer mit bunten Girlanden und und Papierschlangen (Mutter: "Nö, Konfetti machen wir nicht!")
schmücken durfte. Mutter brachte dann nachmittags immer Pfannkuchen mit, wenn sie von der Arbeit kam,
es wurde Kaffee getrunken, vielleicht sogar was Witziges im Fernsehen geschaut - und dann war wieder
Ruhe für ein Jahr.
Nicht spektakulär, das sehe ich ein. Und dass es sich in der Erinnerung festgesetzt hat, liegt wohl nur
an der Tatsache, dass ich dem Tag ein bischen meinen Stempel aufdrücken konnte, ganz gegen die
sonstigen Gegebenheiten. Und damit ist es für mich letztlich echt karnevalesk: das Durchbrechen des
Gewohnten, ein kleiner Tabubruch. Regelmäßig, und irgendwie mit etwas Spaßigem.
Ich wünsche allen Närrinnen und Narren, dass sie den heutigen Rosenmontag nicht in düsterer Erinnerung
behalten, sondern sie heute irgendetwas erleben, das sich als gute Erinnerung festsetzt.
Helau!
Ich komme ja ursprünglich aus Dessau. Kindheit im DDR-Mittelalter.
Karneval gabs bei uns in der Region fast gar nicht. Alles, was ich in jungen Jahren mitbekam,
war Kinderfaschin im Kindergarten und in der Schule, also als Pioniernachmittagssonderveranstaltung.
Das war alles recht dröge. Langweiliges Verkleiden, blöde Tanz- und Wurstfangspiele, Wahl des schönsten
Kostüms ... aufgesetztes Heutewollenwirmallustigsein!
Da kam mir heute früh also in Erinnerung, dass ich daheim zum Rosenmontag die irre Freiheit hatte,
das Wohnzimmer mit bunten Girlanden und und Papierschlangen (Mutter: "Nö, Konfetti machen wir nicht!")
schmücken durfte. Mutter brachte dann nachmittags immer Pfannkuchen mit, wenn sie von der Arbeit kam,
es wurde Kaffee getrunken, vielleicht sogar was Witziges im Fernsehen geschaut - und dann war wieder
Ruhe für ein Jahr.
Nicht spektakulär, das sehe ich ein. Und dass es sich in der Erinnerung festgesetzt hat, liegt wohl nur
an der Tatsache, dass ich dem Tag ein bischen meinen Stempel aufdrücken konnte, ganz gegen die
sonstigen Gegebenheiten. Und damit ist es für mich letztlich echt karnevalesk: das Durchbrechen des
Gewohnten, ein kleiner Tabubruch. Regelmäßig, und irgendwie mit etwas Spaßigem.
Ich wünsche allen Närrinnen und Narren, dass sie den heutigen Rosenmontag nicht in düsterer Erinnerung
behalten, sondern sie heute irgendetwas erleben, das sich als gute Erinnerung festsetzt.
Helau!