Bücher aus Raucherhaushalt

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sabzi
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Beitrag von sabzi »

Um mal wieder was zum Thema zu schreiben:
Ich habe erlebt, das in einem Postauto ein starker Raucher saß, dementsprechend haben alle diese Sendungen nach Rauch gerochen. Da nützt es dann leider auch nichts, wenn die Bücher aus einem Nichtraucherhaushalt stammen. Das sollte man als Käufer auch berücksichtigen, falls das Buch trotz der Angaben "aus Nichtraucherhaushalt" nach Rauch riecht, und man den Verkäufer darum negativ bewerten möchte.
Hier ist meine Büchersammlung!
Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt
blokk
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Beitrag von blokk »

Als Käufer von gebrauchten Büchern sollte man grundsätzlich davon ausgehen, dass sie aus einem Haushalt kommen, der Gerüche an die Bücher abgibt. Seinen es nun Gerüche von Rauch, von Tieren oder von anderen Duftstoffen wie Parfüm oder Räucherstäbchen.
Wenn nun ein Käufer empfindlich ist gegen fremde Gerüche, aus welchen Gründen auch immer, sollte er/sie keine gebrauchten Bücher kaufen sondern sich auf das moderne Antiquariat der Kaufhäuser und der stationären Buchhändler beschränken.
Auch wenn es hart klingt, es lässt sich nun mal nicht vermeiden, dass Papier Geruch annimmt. Dem einen Stinkt der Rauch von Zigaretten oder Pfeifen aus einem Raucherhaushalt, dem anderen stinkt das Patchoulie aus einem Nichtraucherhaushalt.
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Flachs
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Beitrag von Flachs »

blokk hat geschrieben:Wenn nun ein Käufer empfindlich ist gegen fremde Gerüche, aus welchen Gründen auch immer, sollte er/sie keine gebrauchten Bücher kaufen sondern sich auf das moderne Antiquariat der Kaufhäuser und der stationären Buchhändler beschränken.
Hast Du schon mal davon gehört, daß manche Bücher ausschließlich in solchen Antiquariaten zu bekommen sind, von deren Benutzung Du z.B. Allergiker mit ebendiesem schönen Satz ausschließen willst? :roll:

Was spricht eigentlich so furchtbar gegen diesen winzigkleinen Ausdruck von Kundenfreundlichkeit, die Nennung solcher Gerüche in die Artikelbeschreibung mit aufzunehmen? :?: :wink:
Der Wurm findet es merkwürdig und töricht,
daß der Mensch seine Bücher nicht frißt.
(Rabindranath Tagore)
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antje
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Beitrag von antje »

Flachs hat geschrieben:Was spricht eigentlich so furchtbar gegen diesen winzigkleinen Ausdruck von Kundenfreundlichkeit, die Nennung solcher Gerüche in die Artikelbeschreibung mit aufzunehmen? :?: :wink:
Eigentlich nur das, dass ein Benutzer von Patchouli oder Zigaretten oder was auch immer genau diese Gerüche gar nicht wahrnimmt.

Wenn ein Buch bei mir ständig im Qualm steht, weil ich rauche, oder ich regelmäßig ein Parfüm benutze oder ich furchtbar gern Fisch brate, und die Bücher stehen direkt daneben :lol: oder was auch immer - dann rieche ich selbst das in den seltensten Fällen an den Büchern, die ich verkaufen will. Und was ich selbst nicht merke, kann ich auch nicht angeben, oder?

Ich weiß, dass du Allergiker bist, Flachs, aber wenn ich vielfältige Allergien hätte, würde ich jedenfalls auch nicht im Internet gebrauchte Dinge kaufen, sondern dort, wo ich einen Artikel wenigstens in die Hand nehmen und gleich prüfen kann.
Wenn man das so streng nimmt, müsste ich auch an jedes (zumindest meiner eigenen) meiner Bücher dranschreiben: stammen aus Tierhaushalt. Und das mach ich, ehrlich gesagt wenn überhaupt, nur, wenn ich Klamotten bei ibäh verkaufe. Alle Allergien, die es gibt, kann man ja auch gar nicht berücksichtigen.
Wenn man allerdings selbst Raucher ist und verkauft Bücher, die nach Rauch riechen, sollte man das schon prophylaktisch angeben, das ist wahr. Aber ich kann doch nicht jedes Mal schreiben: Habe Hund und Katze, nehme dasundas Parfüm und brate gern Fisch, also Vorsicht vor meinen Büchern - das wär doch wohl ein bisschen übertrieben, oder??
Und bei solchen Dingen, die sabzi anspricht, ist man eh machtlos.
Viele Grüße, Antje
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Erzkanzler
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Beitrag von Erzkanzler »

antje hat geschrieben:
Flachs hat geschrieben:Was spricht eigentlich so furchtbar gegen diesen winzigkleinen Ausdruck von Kundenfreundlichkeit, die Nennung solcher Gerüche in die Artikelbeschreibung mit aufzunehmen? :?: :wink:
Eigentlich nur das, dass ein Benutzer von Patchouli oder Zigaretten oder was auch immer genau diese Gerüche gar nicht wahrnimmt.
Erstens: ich stimme dem gesammten Text von antje zu!
Zweitens: Patchouli erinnert mich stark an Freundinnen aus meiner Jugend! Der Geruch war fürchterlich, aber die Mädels einsame Spitze :mrgreen: :wink:
cu
Erzi
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Flachs
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Beitrag von Flachs »

@Antje und Erzi:
Eigentlich bezog ich mich ja auf Qualm- und Modergerüche! :wink:

Der Unterschied zwischen z.B. Parfümgeruch und Raucherpatina besteht darin, daß Parfümgerüche und dergleichen leicht wieder verfliegen, während solch eine Patina Bestand hat! :mrgreen:

Modergerüche, in der Regel mit entsprechenden Stockflecken einhergehend, haften auch recht nachhaltig, denn meistens ist das Papier ja schon entsprechend angegriffen.

Insofern dürfte es sich hierbei durchaus um Fälle handeln, die in einer Artikelbeschreibung erwähnenswert wären.

Ich wünschte, es gäbe keine anderen Probleme, als daß ein online gekauftes Buch mal nach Patchouli riechen könnte! (Erzi, woher beziehst Du denn Deine Bücher??? :P )

Und Allergiker hin, Allergiker her: Die meisten meiner Bücher mußte ich antiquarisch erwerben, weil es keine Neuauflagen davon gibt. Und man kann dann auch nicht von Antiquariat zu Antiquariat reisen, um an den einzelnen Exemplaren zu schnuppern. - Ich fürchte, Ihr habt mich da ein wenig mißverstanden! :lol:
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blokk
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Beitrag von blokk »

Flachs hat geschrieben: Was spricht eigentlich so furchtbar gegen diesen winzigkleinen Ausdruck von Kundenfreundlichkeit, die Nennung solcher Gerüche in die Artikelbeschreibung mit aufzunehmen? :?: :wink:
Weil ich selbst gar nicht weiß, mit welchen Gerüchen meine Bücher Kontakt hatten. Und selbst wenn ich es wüßte - es werden zwecks besserer Auffindbarkeit alle Bücher nach dem Alphabet sortiert, was zwangsläufig dazu führt, dass die Gerüche sich im Laufe der Monate vermischen.

Bei Verkäufern, die nur ihre eigenen Bestände verkaufen, ist die Angabe von möglichen Gerüchen wohl etwas leichter. Zumal man den Satz ja als ständige
Anzeige zu den Angeboten schalten lassen kann. Dadurch erübrigt sich die ständige Wiederholung des Hinweises in den Bemerkungen zum Buch.
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janinevo
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Beitrag von janinevo »

das ist natürlich klar, dass ein Händler/Antiquariat nicht immer sagen kann ob das Buch aus einem Raucherhaushalt kommt oder nicht.
Lg Janine
Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre was ich sage?
Schaut doch mal in meinem Shop vorbei!
blokk
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Beitrag von blokk »

Flachs hat geschrieben: Der Unterschied zwischen z.B. Parfümgeruch und Raucherpatina besteht darin, daß Parfümgerüche und dergleichen leicht wieder verfliegen, während solch eine Patina Bestand hat!

Modergerüche, in der Regel mit entsprechenden Stockflecken einhergehend, haften auch recht nachhaltig, denn meistens ist das Papier ja schon entsprechend angegriffen.
Bücher mit "Nikotin-Patina" sollte man eigentlich überhaupt nicht anbieten, sie sind ein Fall für die Altpapiertonne. Ausgenommen sehr selten angebotene Raritäten. In dem Fall sollte ein Käufer aber selbstverständlich auf diesen schwer wiegenden Mangel hingewiesen werden und der Mangel in den Preis einfließen.
Leichte Modergerüche sind bei sehr alten Büchern (50 Jahre und älter) normal. Die Bücher liegen nun mal seid längerer Zeit irgendwo herum, bis der Eigentümer oder die Erben sie in irgend einer Ecke "wiederentdecken".
Der Hinweis auf Stockflecken sollte aber ausreichen, den Käufer darauf aufmerksam zu machen, dass es sich um ein Buch handelt, das nicht sachgerecht gelagert wurde und dadurch entscheidend an Qualität eingebüßt hat.
Es gibt nämlich auch Bücher, die 100 Jahre und älter sind und nur minimale Altersspuren aufweisen. Leider sind aber die werten Käufer nicht bereit, einen entsprechend höheren Preis dafür zu zahlen.
:(

Womöglich ist das ein Grund, warum die meisten Verkäufer nicht auf diesen Mangel besonders hinweisen und sich mit dem lapidaren Alterszustand herausreden "In altersgemäßem guten Zustand"
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antje
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Beitrag von antje »

Na, dann hätten wir das ja geklärt! :D

Gut, dass manche Dinge so einfach sind, gell?? :D
Viele Grüße, Antje
Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können - Mark Twain

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