Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

PayPal, Vorkasse, Rechnung, Europaüberweisung - Erfahrungsaustausch für Verkäufer.
Klaus123
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Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von Klaus123 »

Hallo,

ich wollte mal ein bisschen was nachfragen zum Verkauf auf Rechnung. Bietet ihr das als Privatverkäufer an? Und habt ihr damit gute Erfahrungen gemacht?

Unabhängig davon kann ein Kunde ja auch bei einem Kauf mit Zahlung per Vorkasse eine Rechnung verlangen, deshalb wollte ich noch einige Fragen dazu loswerden, damit ich nichts falsch mache, wenn jemand eine fordert. :P

Wenn ich eine Rechnung als Privatverkäufer ausstelle, dann darf ich keine MwSt. ausweisen, muß die verkauften Artikel in tabellarischer Form, sowie die eigene Anschrift und die des Käufers nennen. Am Schluß gibt man die Bankverbindung an, oder falls die Zahlung bereits erhalten ist einen Satz in dem man dies dankend bestätigt.

Muß ich bei einer Rechnung als Privatverkäufer auch eine fortlaufende Rechnungsnummer vergeben? und wenn ja: Wie muß die aussehen? Kann das irgendeine Zahl sein, die ich nicht zweimal vergebe oder muß man da von 1 an hochzählen?

Wie wird die Rechnung richtig datiert? Datiere ich die Rechnung auf das Datum des Kaufes?

Muß man als Privatverkäufer auch eine Steueridentifikationsnummer angeben?


Außerdem wollte ich mal nachfragen, wo man alles was man über Rechtsfragen bzgl. eines Privatverkaufs wissen muß nachlesen kann. Im Internet kursieren ja tausend Meinungen, aber ich will natürlich eine offizielle Quelle. Ich habe zwar ein BGB zuhause, aber ich finde es schwer da den Überblick zu behalten und wollte mal nachfragen ob es vielleicht Bücher gibt, die den für mich relevanten Auszug des BGBs enthalten mit Erklärungen und ggf. Beispielen. Mir geht es da um so ganz grundlegende Fragen: Wie verhalte ich mich, wenn jemand eine Mängelhaftung geltend machen möchte? Wann muß ich ggf. ein Buch zurücknehmen? usw. usf.
nitrospira2010
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von nitrospira2010 »

Hallo,
ich verkaufe prinzipiell nur per Vorkasse. Dazu versende ich eine Rechnung wie folgt:
- Beide Adressen
- eine fortlaufende Rechnungsnummer (mit der Bitte um Notierung auf dem Überweisungsbeleg)
- Datum 1 = Tag der Bestellung
- Datum 2 = Tag der Rechnungsstellung
- tabellarisch die bestellten Titel mit Preis
- Porto dazu (hier schreibe ich auch die Versandart ein)
- daraus Gesamtsumme
- meine Kontoverbindung (IBAN kopierbar um Schreibfehler zu vermeiden)

was nicht draufkommt:
- ausgewiesene Umsatzsteuer (da ich Privatverkäufer bin)
- entsprechend auch keine UStID
- keine AGBs oder ähnliches (da Privatverkäufer!)

Ich verkaufe seit ca. 30 Jahren immer wieder mal Bücher aus meiner Sammlung, und bin damit bis jetzt sehr gut gefahren. Wenn es mal Probleme gäbe, nehme ich ein Buch auch anstandslos zurück (ist bisher nicht passiert, da ich genau beschreibe und auf Mängel hinweise). Rechtsfragen kümmern mich ehrlich gesagt nicht. Sollte irgendwer damit anfangen, würde ich den Verkauf notfalls stornieren, bevor ich mich wegen der paar Euro streiten würde. Das lohnt den Aufwand nicht.
mein Shop (in statu nascendi!) www.booklooker.de/nitrospira2010
Klaus123
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von Klaus123 »

Hallo,

vielen Dank für Deine Antwort. Du schreibst, "IBAN kopierbar", d.h.: Du sendest die Rechnung digital als .pdf-Datei? Dann ohne Unterschrift?


Liebe Grüße
LocoLibri
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von LocoLibri »

Hallo Klaus,
wenn du Privatverkäufer bist, dann kannst du keine Rechnung ausstellen.
Was du erstellen kannst - und was von dir verlangt werden kann -, ist eine Quittung. Das kann auch eine Mail sein! Nummern brauchen deine Quittungen nicht. Als Datum würde ich den Zahlungseingang wählen.

Was die Zahlungsmöglichkeit "auf Rechnung"="Buchversand vor Zahlungseingang" angeht, bedeutet dies nur, dass du das Buch verschickst und der Käufer anschließend oder parallel zahlt. (Im Gegensatz zu Vorkasse, da ist es anders herum =erst Geld, dann Buch).
Man muss bei der Variante "Buchversand vor Zahlungseingang" übrigens mit Zahlungsausfällen rechnen, auch wenn BL im Erinnerungs- und Mahnfall wirkungsvoll unterstützt.

Es ist auch sehr zu empfehlen, die gut strukturierten vorbereiteten Mails von BL zur Übermittlung der Zahlungsinformationen zu verwenden (das ist dann quasi deine Rechnung). Dort sind die IBAN und BIC Daten sowohl lesefreundlich als auch kopierfreundlich enthalten. Ebenso Daten zu den bestellten Büchern.
Außerdem ist individueller Text möglich und meines Erachtens verschwinden sie weniger in Spamordnern. :wink:

Meine eigenen Rechnungen lege ich in Papier den Büchern bei. Bei Bedarf (Rechnung verloren gegangen), schicke ich sie auch per PDF. Man kann aus PDF-Dokumenten heraus kopieren, zumindest bei meinen. Ich unterschreibe :shock: sie NICHT. Ich erhalte übrigens auch nur sehr selten (ausschließen will ich es aber nicht) unterschriebene Rechnungen.
Ach ja: einfache Ausfertigung genügt, es sei denn die Gegenseite möchte zwei (internationale Sendungen beleuchte ich jetzt mal nicht weiter).

LG
Inge
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spiralnebel111
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von spiralnebel111 »

Vermutlich heißt "IBAN-kopierbar" einfach, dass man keine Leerzeichen reinhaut.
Und wieso pdf? Man kann doch Mails schreiben in denen alles drin steht.
Moranda
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von Moranda »

PDF-Dateien sind in Ordnung, aber mir hat schon mal ein Händler
eine Datei geschickt, die ich nicht öffnen konnte ohne Sicherheitseinstellungen
zu ändern. Den habe ich auch gebeten, mir die Bankdaten per E-Mail zu schicken.
Als ich noch meinen alten Computer hatte, der unter Windows XP lief, konnte ich
keine Dateien öffnen, weil mein Arbeitsspeicher nicht ausreichte. Die musste ich dann
immer zu meinem Sohn umleiten. Für Händler empfiehlt es sich, dem Buch eine Rechnung
beilzulegen, da es sicher noch eine Menge älterer Computer gibt.
Klaus123
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von Klaus123 »

Hallo,

um es vielleicht noch einmal kurz zu betonen:

Es geht mir hier nicht um die Fragestellung, wie ich einem Käufer die Zahlungsinformationen zukommen lasse - das mache ich über booklooker "Zahlungsinformationen senden" -, sondern es geht mir um die Fragestellung, wie ich korrekt eine offizielle Rechnung ausstelle, wenn sie jemand ausdrücklich verlangt. Damit ist auch eine Rechtsfrage verbunden, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich als Privatverkäufer überhaupt eine Rechnung ausstellen muß (sonst könnte ich mich ggf. auf meinen Status als Privatverkäufer berufen und die Ausstellung einer formellen Rechnung verweigern).

In jedem Fall darf ich als Privatverkäufer eine Rechnung formulieren und könnte damit einem Kundenwunsch nachkommen. In dieser darf aber in keinem Fall eine Umsatzsteuer ausgewiesen werden und ich weiß nicht, ob ich als Privatverkäufer eine Steueridentifikationsnummer angeben darf/muß (Das ist eigentlich meine Hauptfrage: Wird in einer Rechnung eines Privatverkäufers eine Steueridentifikationsnummer angegeben? Ja oder Nein?).

Unabhängig davon überlege ich prinzipiell, ob ich auch Zahlung auf Rechnung anbieten soll. In diesem Fall wäre m.E. angemessen, ob man das nun muß oder nicht, der Sendung eine formelle Rechnung mit Unterschrift beizufügen und ich will sicherstellen dabei keine Fehler zu machen.
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d_r_m_s
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von d_r_m_s »

Die eingegebene Nachricht ist zu kurz.
Zuletzt geändert von d_r_m_s am So 20. Dez 2015, 09:06, insgesamt 1-mal geändert.

Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
  • Eine siehst du,
    eine andere sehe ich,
    und die dritte sehen wir beide nicht.


:wink:
kalokalokairi
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von kalokalokairi »

In puncto "Nähe zu gewerblichen Verkäufern" kann ich d_r_m_s nur zustimmen und davon abraten, als Privatperson Rechnungen zu erstellen - bei solchen Einkäufen sollte auch einem Gewerbetreibenden ein Ausdruck der Bestätigungsmail zum Kauf (sein Kaufvertrag) und eben vielleicht noch eine Quittung von dir ausreichen. Er hat auch durchaus die Möglichkeit, einen Eigenbeleg zu erstellen.
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digitalis
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von digitalis »

kalokalokairi hat geschrieben:In puncto "Nähe zu gewerblichen Verkäufern" kann ich d_r_m_s nur zustimmen und davon abraten, als Privatperson Rechnungen zu erstellen - bei solchen Einkäufen sollte auch einem Gewerbetreibenden ein Ausdruck der Bestätigungsmail zum Kauf (sein Kaufvertrag) und eben vielleicht noch eine Quittung von dir ausreichen. Er hat auch durchaus die Möglichkeit, einen Eigenbeleg zu erstellen.

Ich sende jedes mal eine Quittung mit, eine Rechnung nur, wenn KäuferIn das ausdrücklich wünscht, was mir als privater Verkäuferin erst zweimal oder so angetragen wurde.
Verboten ist es privaten VerkäuferInnen meines Wissens nicht, Rechnungen auszustellen, nur die Mehrwertsteuer darf nicht aufgeführt werden, aber regelmäßig Rechnungen schreiben empfiehlt sich sicherlich nicht aus dem von d_r_m_s benannten Grund.
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vitalis
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von vitalis »

d_r_m_s hat geschrieben:Pseudomerkmale eines Scheingewerblichen
Zutreffend IMHO auch bezüglich Ankauf von Waren zwecks Weiterverkauf mit Gewinnerzielungsabsicht.
Klaus123
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von Klaus123 »

Hallo,

danke für eure Antworten. Dann werde ich wohl besser davon absehen einen "Verkauf auf Rechnung" anzubieten. Sollte jemand trotzdem explizit eine verlangen, dann schreibe ich eben eine, in der ich aber klar und deutlich zum Ausdruck bringe, daß es sich um einen Privatverkauf handelt. Man kann ja z.B: in den Betreff schreiben "Rechnung für Ihren Kauf von Privat am ..." und unter der Artikel- und Preisauflistung den Satz "Keine MwSt.-Berechnung, da Privatverkauf." anbringen. Es ist ja auch eher unwahrscheinlich, daß jemand eine Rechnung fordert, aber wenn, dann will ich wissen was zu tun ist.

Zu den Quittungen vielleicht auch noch eine kurze Frage: Verwendet ihr alle die Vorlage von booklooker.de? Was mich an ihr etwas stört ist, daß nicht die volle Anschrift des Verkäufers angegeben ist.
kalokalokairi
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von kalokalokairi »

Klaus123 hat geschrieben:Hallo,
...
Zu den Quittungen vielleicht auch noch eine kurze Frage: Verwendet ihr alle die Vorlage von booklooker.de? Was mich an ihr etwas stört ist, daß nicht die volle Anschrift des Verkäufers angegeben ist.
Schau dir mal eine "ganz normale" Quittung vom Quittungsblock an: Da findest du auch keine Anschriften. :lol:

Eine Quittung ist formfrei. Ob du sie auf Bütten oder auf einem abgestempelten Busschein ausfertigst, ist völlig egal.

Drauf sein sollten:
- Die Überschrift "Quittung"
- Datum und Ort
- Unterschrift
- Der Betrag
- Wofür der Betrag gezahlt wurde
- Der Name des Zahlers

Ein Text wie
"ich habe am 14.11.2014 von Herrn Max Mustermann 7,77 Euro für das Buch "Kasperle und sein bester Freund" per Überweisung erhalten. Ort, Unterschrift"
sollte ausreichen.

P.S. Jetzt habe ich inzwischen ca. 150 Bücher hier verkauft, und noch nie wollte jemand eine Quittung ... :wink:
LocoLibri
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von LocoLibri »

Manchmal hilft Wikipedia zur Begriffsklärung

Rechnung: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechnung
->eine Rechnung muss enthalten (u.a.): den vollständigen Namen und die vollständige Anschrift des leistenden Unternehmers und des Leistungsempfängers.

Quittung: http://de.wikipedia.org/wiki/Quittung
Mindestinhalt einer Quittung sind neben der Bestätigung der erhaltenen Leistung auch Datum und Unterschrift (Schriftformerfordernis).
Bei unbarer Zahlung ist der Kontoauszug das Beweisdokument.

Danach braucht hier vermutlich normalerweise keiner eine Quittung ausstellen, da meist unbar bezahlt wird.
nitrospira2010
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Re: Eure Erfahrungen mit Verkauf auf Rechnung.

Beitrag von nitrospira2010 »

@all

nach der ausführlichen Diskussion werde ich meine "Rechnung" wohl in Zahlungsinformation oder ähnlich umbenennen. Ich sehe zwar die Gefahr der "Nähe zu gewerblichen Verkäufern" nicht, man muss es aber ja auch nicht drauf anlegen.

IBAN kopierbar bedeutet die Nummer mit Copy/paste übernehmen zu können. Ich schicke immer alles per PDF los. Grundlage ist Excel, mit zwei Makros extrahiere ich aus der BL-Mail die Adressdaten und die bestellten Titel incl. Preis und Porto, füge das in meine Vorlage ein, drucke parallel den Postaufkleber und kopiere alles in ein automatisch durchnummeriertes PDF, das ich dem Kunden dann zumaile. Das dauert etwa eine Minute und ich habe alle erledigt. Mir ist das persönlicher als die von BL zur Verfügung gestellten Möglichkeiten.

Eine Steuerident-Nummer musst du als Privatverkäufer nicht angeben.
mein Shop (in statu nascendi!) www.booklooker.de/nitrospira2010
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