Rita Falk Dampfnudelblues

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enzian
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Registriert: So 19. Dez 2010, 16:35

Rita Falk Dampfnudelblues

Beitrag von enzian »

Herzerfrischend heiter, so geht es mit Franz weiter

Noch vor dem Frühstück läutet bei Dorfpolizist Franz Eberhofer das Telefon. "Stirb du Sau" hat jemand an die Hauswand von Schulrektor Höpfl geschrieben. Franz beschließt, erst einmal abzuwarten. Derweil kommt sein ungeliebter Bruder, Leopold, samt Familie zu Besuch. Da wird Franz noch oft als Babysitter für den Nachwuchs eingespannt. Aber zwischendurch gibt es andere Aufgaben für ihn. Erst verschwindet der Höpfl plötzlich spurlos, taucht wieder auf und liegt dann tot auf den Bahngleisen. Verdächtige finden sich schnell, immerhin war der Rektor weder bei den Schülern noch beim Lehrkörper beliebt, im Gegenteil. Mord hin oder her, wenn es um sein leibliches Wohl geht, kennt Franz nichts. Da können die Ermittlungen ruhig einmal warten. Dafür kocht die Oma viel zu gut. Auch sonst ist daheim alles wie gehabt, der Papa raucht weiterhin seelenruhig seine Hanfzigaretten. Dann gibt es noch Ärger mit seiner Flamme, der Susi aus der Gemeindeverwaltung. Diese dampft einfach so nach Italien ab. Selbstverständlich klärt Franz den Mord auf, wieder einmal mit Hilfe seines alten Freundes Rudi Birkenberger.


Die lang ersehnte Fortsetzung von "Winterkartoffelknödel" ist endlich da. Rita Falk lässt uns wieder regen Anteil nehmen am Leben von Franz, seiner Familie und der übrigen Dorfbewohner. Der gewohnt lockere Schreibstil der Autorin begeistert mich auch hier wieder. Witzig, spritzig, mit einer deftigen Prise bayerischen Humors gewürzt, kommt auch dieses Buch daher. Es zeichnet sich gleich ab, dass es für den Dorfpolizisten Franz mit dem ruhigen Leben erst einmal vorbei ist. Dadurch lässt er sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Er findet noch Zeit, die Oma mitsamt ihren Landfrauen auf eine Schnäppchentour zu begleiten. Das ist wieder mal so eine Gelegenheit, für private Zwecke den Dienstausweis zu zücken. Geschmunzelt habe ich auch über die Spitznamen, die Franz seinen Mitmenschen verpasst, wie Ohrensessel und Säbelzahntiger. Der grummelige Franz kann aber auch ganz anders, wenn er will. Beim Anblick seiner kleinen Nichte, liebevoll von ihm Zwerg Nase genannt, schmilzt er nur so dahin. Die Autorin hat es wieder meisterhaft verstanden, die Charaktere ihrer Protagonisten lebendig zu zeichnen. Die Spannung kommt nicht zu kurz, auch wenn ich schon relativ zeitig geahnt habe, wer der Mörder ist. Für mich war dieser bayerische Kultkrimi Lesegenuß pur, eine Mordsgaudi, würde Franz sagen. Hoffentlich gibt es für ihn bald den dritten Fall zu lösen, ich freu mich darauf.
bonomania
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Registriert: Fr 26. Sep 2008, 21:14

Re: Rita Falk Dampfnudelblues

Beitrag von bonomania »

Franz Eberhofer ermittelt wieder im Provinznest Niederkaltenkirchen.
Diesmal ist es ein unsympathischer Rektor, dem an seiner Hauswand "Stirb Du Sau! mit roter Farbe geschrieben wird.
Als sein Saufkumpane und Lieblingsmetzger Simmerl erfährt, warum der Franzl vom Rektor Höpfl gebeten wird zu ermitteln (wer denn diese Schmiererei an die Wand geschrieben haben könnte) meint dieser nur lakonisch: Da hat sich aber mal einer was getraut. Respekt!

Dieses Mal spielt der eigentliche Kriminalfall eher eine untergeordnete Rolle.
Dafür erfahren wir im 2. Teil etwas mehr über Franz verhassten Bruder Leopold, seiner thailändische Freundin Panida und Zwerg Nase "Sushi". Franz wird von ihr heiß und innig geliebt und hört immer sofort zu schreien auf, sobald er sie ihn seinen Armen hält. Kein Wunder, dass er ab sofort immer häufiger auf Sushi aufpassen darf.

Als der Höpfl plötzlich spurlos verschwunden ist und Tage später als Bahnleich gefunden wird, macht sich der Franz auf, den Mord aufzuklären. Denn Mord war es für Ihn eindeutig, auch wenn Richter Moratschek und die anderen an einen Selbstmord glauben.
Zuerst sucht er die Schwester vom Höpfl auf. Von Ihr erfährt er, das ihr Bruder sogar in der eigenen Familie unbeliebt war.
Zur Aufklärung des Falles bekommt er wieder Hilfe von seinen ehemaligen Kollegen Rudi Birkenberger. Auch Karl Stopfer von der Spurensicherung ist diesmal zur Stelle und so ergeben die einzelnen Puzzleteile bald ein ganzes Bild

Mir hat der Roman wieder sehr gut gefallen, habe ich doch schon den Winterkartoffelknödel mit Freuden und immer mit einem Grinsen im Gesicht gelesen.
Ich mag einfach die schrullige Familie Eberhofer, die schwerhörige Oma, den Beatles begeisterten Vater, den Hund Ludwig und den ewig schleimenden Bruder Leopold. Nicht zu vergessen Franz Freunde Flötzinger und Simmerl beim Stockentenrennen.

Es gibt Stress mit seiner Dauerfreundin Susi, die sich in einen Italiener verliebt und nach Italien zieht.
Gibt es eine Hoffnung für die Liebesbeziehung von Franz und Susi im 3. Teil???

Positiv zu erwähnen ist das Glossar am Buchende und die leckeren bayrischen Rezepte aus dem Kochbuch der Oma anno 1937.
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