Susanne Sterzenbach - Alles im Kasten

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R. Bote
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Susanne Sterzenbach - Alles im Kasten

Beitrag von R. Bote »

Klappentext
Fernsehen - weiß doch jeder, wie das geht. Eben nicht, denkt Nathalie und greift sofort zu, als sie die Gelegenheit bekommt, in den Sommerferien hinter die Kamera zu sehen. Hektik, Stress, Bürokram - aber auch Storys, die einen nicht wieder loslassen. Interessante Drehorte, originelle, engagierte Menschen. "Du darfst nicht alles glauben, was du hörst, aber du musst alles hören." - Nathalies erste Lektion! Und sie merkt schnell, wie wichtig es ist, gründlich zu recherchieren, Augen und Ohren immer offen zu halten. Ehe sie sich versieht, steckt sie mittendrin in einer spannenden Reportage über Bestechung und Profitgier.

Über die Autorin (Quellen: Portrait im Buch, Wikipeda)
Susanne Sterzenbach wurde 1957 in Stuttgart geboren und wuchs am Starnberger See auf. Nach dem Abitur 1976 absolvierte sie ein Studium zur Diplom-Übersetzerin für Spanisch und Französisch und studierte daneben auch Völkerrrecht und Landeskunde. Seit 1980 ist sie beim Fernsehen tätig, zunächst beim ZDF, später beim Südwestfunk und SWR. Sie entwickelte und verantwortete diverse Reportageformate und war auch als Korrespondentin in Frankreich, Spanien, Portugal, Argentinien und in mehreren Ländern Nordafrikas. Vor allem in den 1990er Jahren schrieb sie neben dieser Tätigkeit einige Bücher.

Persönlicher Eindruck
Alles im Kasten ist ein Buch, das sich fast der Einordnung in ein Genre entzieht, weil es viele Genres in sich vereint: Den spannenden Einblick in die Welt des Fernsehens verwebt Susanne Sterzenbach mit einer dramatischen Familiengeschichte, einem Kriminalfall und einem ordentlichen Schuss Romantik. Dabei gelingt es ihr, die doch recht unterschiedlichen Schwerpunkte zu einem schlüssigen Ganzen zusammenzufügen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der noch nicht ganz fünfzehnjährigen Nathalie. Sie schafft es mit etwas Unterstützung der Großeltern, die Ferien in Stuttgart verbringen zu dürfen, um nicht nur die Arbeit beim Fernsehen kennenzulernen, sondern auch ihre Tante Franziska, die bei einem Teil der Familie in Ungnade gefallen ist. Man kann gut nachvollziehen, wie Nathalie sich fühlt, weil jeder mehr zu wissen scheint als sie, aber niemand etwas verraten will. Mit einem flüssigen Stil bleibt die Autorin dicht an ihrer Protagonistin und hält die Spannung selbst dann noch aufrecht, wenn den Leser die ersten Vorahnungen beschleichen. Mit einer weiblichen Hauptfigur, die im Lauf der Geschichte viel über sich selbst lernt und Selbstbewusstsein entwickelt, kann Susanne Sterzenbach nicht zuletzt auch noch eine wohl nicht unberechtigte Kritik an Machogehabe einfließen lassen, ohne dass es sich nach erhobenem Zeigefinger anfühlt.

Fazit
Gekonnte Kombination aus Familiengeschichte und Jugendkrimi, spannend und überzeugend.
:!: Warnung: Ich schreibe. Meine Akte: https://rene-bote.jimdofree.com und bei Facebook
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