Max Seeck: Teufelsnetz

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subechto
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Registriert: Mi 18. Feb 2009, 22:10

Max Seeck: Teufelsnetz

Beitrag von subechto »

Verdammt düster, das alles.

„Hexenjäger“ von Max Seeck hatte mich begeistert. Und auch „Teufelsnetz“, der zweite Fall für die finnische Kommissarin Jessica Niemi hat mich nicht enttäuscht.
Was für ein verstörender Prolog! Die Gedanken von Akifumi, ein Manga-Fetischist? Sex und Tod. Danach lernen wir Lisa Yamamoto kennen. Sie ist eine Bloggerin. Wie es scheint, wurde sie entführt. Auch Jason Nervander, ein weiterer Blogger, wird vermisst. Kurz darauf wird Lisas Tod in den sozialen Medien gemeldet. Ein Fake?
Schließlich gibt es ein Wiedersehen mit Jessica Niemi. Sie wird beim Joggen attackiert. Was meint der Täter mit „Heiligabend“? Sodom und Gomorra in Helsinki!
Als eine junge Frau, gekleidet wie ein Manga-Mädchen, am Strand tot aufgefunden wird, vermutet die Kriminalpolizei einen Zusammenhang. Jessica und ihr Team ermitteln...
In einem ganz eigenen Stil schildert Max Seeck die Geschichte seiner Protagonistin. Jessica kämpft noch immer mit den Dämonen der Vergangenheit. Als wäre das nicht schon genug, muss sie sich auch noch mit ihrer neuen Chefin Hellu auseinandersetzen.
Der Thriller punktet mit knallharter Spannung und überraschenden Wendungen. Hart und brutal. Es geht um Menschenhandel, Prostitution und Erpressung. Max Seeck thematisiert den teils leichtfertigen Umgang mit sensiblen Daten in den sozialen Medien und seine Folgen. Aktuell und brisant. Erst ganz am Ende schließt sich der Kreis. Der Autor lässt uns erneut in tiefe menschliche Abgründe blicken.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Aber nicht ganz so gut wie der Vorgänger. Die Geschichte ist mir zu abgedreht, zu verstörend. Nichtsdestotrotz werde ich die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird. Denn Jessica und ihr Team sind mir ans Herz gewachsen und ich bin schon gespannt, wie es mit ihr (und Jusuf) weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 2 für Jessica Niemi. Düster, kalt, böse.
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