Traumkind

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Ojinaa
Beiträge: 288
Registriert: Fr 17. Jul 2009, 15:32

Traumkind

Beitrag von Ojinaa »

Ich möchte euch ein Buch ans Herz legen, das mich berührt hat. Es ist kein Megaschmöker, nicht mal ein stilistisches Kunstwerk. Es ist eher ein Bericht. Über eine Adoption. Eine erzwungene Adoption. Nicht durch die Umstände erzwungen, sondern durch Menschen, die die Macht dazu hatten. Die Eltern der damals 16-jährigen Autorin und der Beamte, der sich über den klar geäußerten Wunsch des Mädchens hinweg- und die Forderungen der Eltern durchsetzte.

Warum tun Eltern das? In den 1970er wohlgemerkt, nicht zu Effi Briests Zeiten. Beklemmend ist, dass diese Reaktion der Eltern folgerichtig war, folgerichtig basierend auf dem, wie sie mit ihrer Tochter schon vorher umgingen. Folgerichtig auch, dass dieses Mädchen sich nicht gegen sie wehren konnte. Um so schlimmer, dass sie, als sie aufbegehrend gegenüber der Behörde auf ihrem Wunsch, das Kind zu behalten, beharrt, auch in dem Beamten dort keine Hilfe findet. Im Gegenteil, er wird zum Vollstrecker der Grausamkeit. Dabei hätte es andere Wege gegeben ...

Anna Marien erzählt das alles mit Abstand, fast schon kühl. Sie hat es verarbeitet. Verziehen oder vergessen hat sie es nicht.


Anna Marin: „Traumkind"
tredition (http://www.tredition.de/shop)
ISBN: 978-3-8491-1825-9
Science Fiction und mehr: www.jonRomane.de
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