Hallgrímur Helgason: Zehn Tipps, das Morden zu beenden und

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subechto
Beiträge: 533
Registriert: Mi 18. Feb 2009, 22:10

Hallgrímur Helgason: Zehn Tipps, das Morden zu beenden und

Beitrag von subechto »

...mit dem Abwasch zu beginnen

Multi-Kulti Comic

Ein kroatischer Auftragskiller, der in New York lebt, den es jedoch mit einem russischen Pass nach Island verschlägt. In dem verzweifelten Versuch, seiner Verhaftung zu entkommen, "muss" er einen Geistlichen töten und entkommt mit dessen Identität. In Island gestrandet, hat er dort etliche Abenteuer zu bestehen...

Das finde ich ziemlich schräg. Schon allein die Namensgebung "Father Friendly", für einen Fernsehprediger, in dessen Rolle der Auftragskiller nun geschlüpft ist. Aber auch der "richtige" Name des Killers, nämlich "Toxic", ist Programm, denn der Priester war bereits Nr. 66 auf seiner Liste erfolgreich ausgeführter Morde. Echt skurril wird's, wenn vom alljährlichen Eurovision Song Contest die Rede ist.

Der neue Roman von Hallgrímur Helgason war schnell zu lesen, am Anfang ganz unterhaltsam, geht es in der Mitte viel um Thema Nr. 1 und am Schluss fand ich es sogar ziemlich kitschig...

War mal was anderes. Ein Buch für zwischendurch, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mir hat's jedenfalls Spaß gemacht!
Isiera
Beiträge: 57
Registriert: So 28. Dez 2008, 20:46

Re: Hallgrímur Helgason: Zehn Tipps, das Morden zu beenden und

Beitrag von Isiera »

Das Beste an dem Buch ist defintiv der ungewöhnliche Titel, der einem sofort ins Auge fällt.
Die Handlung selbst lustig, was zu einem großen Teil auch an dem absurden, schwarzen Humor des Autors liegt (der Übersetzer hat hier wirklich großartige Arbeit geleistet), aber gleichzeitig auch oberflächlich. Die Wandlung, die Toxic innerhalb kürzester Zeit durchmacht, wirkt unglaubwürdig. Während er jedoch gut charakterisiert wird, besonders durch Rückblicke auf sein Leben während des Balkankrieges und man sehr gut nachvollziehen kann, wieso er zu dem wurde, was er jetzt ist, bleiben die restlichen Figuren blass und sind nicht wirklich greifbar. Gelungener sind dagegen die Schilderungen von Island und den Eigenheiten der Inselbewohner, welche mich öfter zum Lachen brachten.
Alles in allem ein leichtes Buch, das sich gut lesen lässt und von dem man amüsant unterhalten wird, auch wenn der Humor der ersten Kapitel im Laufe des Romans nachlässt. Und den nächsten Beitrag von Serbien beim Eurovision Song Contest werde ich mit anderen Augen sehen.
sabatayn76
Beiträge: 65
Registriert: So 16. Aug 2009, 16:43

Re: Hallgrímur Helgason: Zehn Tipps, das Morden zu beenden und

Beitrag von sabatayn76 »

Von Auftragskillern, Fernsehpredigern und der großen Wandlung

Inhalt:
Der Kroate und Wahl-Amerikaner 'Toxic' hat ein Problem. Seine Karriere als Auftragskiller scheint beendet, nachdem er nach 65 erfolgreichen Liquidierungen aus Versehen einen FBI-Mann zur Strecke bringt. Mit einem neuen Pass will er sich auf den Weg nach Kroatien machen, muss am Flughafen jedoch ganz spontan Nummer 67 umbringen, um seiner Verhaftung zu entkommen. Bei dem Getöteten handelt es sich um Reverend David Friendly, der nach Island fliegen wollte. 'Toxic' nutzt die Gunst der Stunde, nimmt die Identität des Kirchenmannes an und ist kurz darauf auf dem Weg nach Reykjavík.

Mein Eindruck:
Bei der Lektüre fühlte ich mich oft zwischen sehr gegensätzlichen Gefühlen/Meinungen hin und her gerissen. Einerseits hat mir das Buch einige Lacher beschert, und der schwarze und teils bitterböse Humor gefiel mir oft sehr gut. Andererseits empfand ich viele Witze als zu flach, zu bemüht und zu aufgesetzt. Stellenweise liest sich das Buch schnell und unterhaltsam, dann hat es wieder Längen. Das Ende und die Gedanken des Protagonisten über Krieg haben mir sehr gut gefallen.

Mein Resümee:
Selten hatte ich eine so neutrale Meinung zu einem Buch. Meiner Meinung nach ist 'Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen' nichts besonderes. Kann man lesen, muss man aber nicht.
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