Rachel Elliott - Bären füttern verboten

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ann-marie
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Registriert: Mi 26. Feb 2020, 06:28

Rachel Elliott - Bären füttern verboten

Beitrag von ann-marie »

Ein "ja" Leben; auch wenn sich die Vergangenheit nicht ändern lässt
Vergangenheit, Schuldgefühle, Einsamkeit .- all das hinter sich lassen und wieder ... leben ...
Ein Titel, der mich sofort angesprochen hat und von dem ich eine interessante, vor allem aber auch amüsante Geschichte erwartet hatte. Bereits nach den ersten Seiten wurde ich jedoch eines Besseren belehrt und es fiel mir zunächst schwer, mich an den ungewohnten Schreibstil, aber auch Aufbau des Buches zu gewöhnen.
Aber der Reihe nach …
Die Romanheldin, die inzwischen 40jährige Sydney, verliert im Altern von 10 Jahren nicht nur ihre Mutter, sondern schreibt sich auch die Schuld für ihren frühen Tod zu. Die verbliebenen Familienangehörigen, Vater, Bruder Jason und Sydney, verarbeiten ihre Trauer auf unterschiedliche Art, was nicht ohne Folgen auf die Entwicklung von Jason und Sydney bleibt.
Sydney, nach einem Sturz zurück in ihrem Heimatort, wird unweigerlich mit den Ereignissen und der folgenden Zeit konfrontiert. Ausgehend von diesem Sturz tritt in der Folge eine Veränderung bei ihr und ihren Angehörigen ein, was sich selbst zu lesen lohnt.
Die Geschichte, sehr gut ausgestattet mit realistischen Charakteren, jede auf seine Art eine Persönlichkeit, erlauben Einblicke in ihre ureigenen Sorgen und Probleme und lassen teilhaben nicht nur an ihrem großen Kummer über die Jahre hinweg aber auch an ihrem Bestreben, trotzdem ein sinnvolles, erfülltes, vielleicht sogar ein glückliches Leben zu leben-
Dabei sehr erstaunliche Blickwinkel, aus denen man Einzelheiten erfährt: da kommt schon mal ein Hund im wahrsten Sinne des Wortes "zu Wort", oder auch ein inhaltsschweres Notizbuch. Ungewohnt, unvertraut und doch mit einem eigenwilligen Lesecharme, der sich nach und nach eröffnet.
Konfrontiert mit lebensechten, nachvollziehbaren und verständlichen Charakteren und deren Gefühlen sowie authentischen Verhaltensweisen. Überaus lesenswert, aber definitiv keine Geschichte, die sich "mal so nebenbei" lesen lässt. Und bei der man sich durchaus auf ein erneutes Lesen einlassen sollte.
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